Die „Islam Landkarte“ ist wieder online, kritisiert die Österreichische HochschülerInnenschaft. Das zeige: „Zwischen dem Rassismus der ÖVP und jenem des völkisches Nationalismus besteht Kontinuität.“
Eine Landkarte, auf der 623 muslimische Einrichtungen in Österreich verzeichnet sind, wurde Ende Mai von Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) und der Dokumentationsstelle Politischer Islam präsentiert. Es handelt sich dabei um ein Forschungsprojekt der Universität Wien, das eine breite Welle an Kritik auslöste. Auch von universitärer Seite, so distanzierte sich etwa der Rektor der Universität Wien, Heinz W. Engl, von dem Projekt. Letztlich wurde die Karte aus dem Internet genommen. Jedoch nicht auf Dauer, wie die Österreichische HochschülerInnenschaft am Freitag kritisiert und den damit verbundenen „antimuslimischen Rassismus der Uni Wien und der Bundesregierung“ verurteilt.
„Seit Kurzem ist das antimuslimisch-rassistische Projekt wieder im Internet zu finden - die ÖH Uni Wien fordert deshalb erneut die Entfernung der Karte“, appellierte Hannah Lea Weingartner (Gras) aus dem Vorsitz-Team in einer Aussendung: „Die Islam-Landkarte hat ein einziges Ziel, und zwar die pauschale Verurteilung aller MuslimInnen in Österreich. Für uns ist deshalb klar: die Islam-Landkarte muss verschwinden.“
Anstatt sich mit der Vielfalt muslimischen Lebens in Österreich auseinander zu setzen, werde das Gegenteil gemacht, ergänzte Zissi Fritsche (KSV-LiLi), die ebenfalls zu den ÖH-Vorsitzenden zählt. „Wer einfach so alle Adressen muslimischer Einrichtungen in Österreich ins Netz stellt, ist mitverantwortlich für Aktionen wie die rassistische Straßenbeschilderung durch die rechtsextremen Identitären.“
Zudem demonstriere der Vorfall, „dass zwischen dem Rassismus der ÖVP und jenem des völkisches Nationalismus Kontinuität besteht“, hielt Fritsche fest. Die Verantwortung hätte die türkis-grüne Bunderegierung aber nicht alleine zu schultern, sondern auch die Universität Wien, die nach wie vor als Projektinhaberin angegeben wird.
(Red. )