Nachfolge

Eva-Maria Holzleitner ist neue Vorsitzende der SPÖ-Frauen

In einer spannenden Stichwahl setzte sich Holzleitner gegen die Wiener Gemeinderätin Mireille Ngosso durch. (Archivbild)
In einer spannenden Stichwahl setzte sich Holzleitner gegen die Wiener Gemeinderätin Mireille Ngosso durch. (Archivbild)(c) imago images/SEPA.Media (Martin Juen via www.imago-images.de)
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Die Oberösterreicherin galt als Favoritin der bisherigen SPÖ-Frauen-Chefin Gabriele Heinisch-Hosek.

Nach zwölf Jahren an der Spitze der SPÖ-Frauen ging es am Freitag darum, eine Nachfolgerin von Gabriele Heinisch-Hosek zu küren. Beim Bundeskongresstag fiel die Wahl auf die Oberösterreicherin Eva-Maria Holzleitner. Sie galt auch als Favoritin der bisherigen Vorsitzenden. Die 28-jährige Holzleitner setzte sie sich in einer Stichwahl mit 55,21 Prozent (196 der 355 gültigen Delegiertenstimmen) gegen die Wiener Gemeinderätin Mireille Ngosso durch. In der ersten Runde hatte die niederösterreichische Frauenchefin Elvira Schmidt mit 24,12 Prozent die wenigsten Stimmen erhalten und war ausgeschieden.

Holzleitner hatte im ersten Wahlgang mit 45,53 Prozent der Delegiertenstimmen (168 der 369 abgegebenen Stimmen) die höchste Zustimmung erhalten, dahinter folgte Ngosso mit 30,35 Prozent. Weil keine der Kandidatinnen in der ersten Runde über 50 Prozent kam, musste die Stichwahl durchgeführt werden.

Holzleitner zeigte sich in einer ersten Reaktion "überwältigt und auch total gerührt". Sie dankte Heinisch-Hosek, die alles "mit Kraft und Eleganz gemeistert" habe, "es war auch für dich in den letzten Wochen und Monaten nicht einfach". Sie freue sich auf die gemeinsame Arbeit mit den SPÖ-Frauen und grüßte mit: "Freundinnenschaft, und auf eine feministische Zukunft!"

Scheidende Heinisch-Hosek ruft zur Einigkeit auf

Zu Beginn der Frauenkonferenz Freitagvormittag hatte sich Heinisch-Hosek als Vorsitzende der SPÖ-Frauen verabschiedet. Angesichts der Fülle an Nachfolgekandidatinnen zeigte sie sich für eine gute Entscheidung zuversichtlich und rief dazu auf, nach der Wahl geeint die Konferenz zu verlassen und Gruppenbildungen hintanzustellen.

Heinisch-Hosek stand zwölf Jahre lang den SPÖ-Frauen vor. "Es war mir wirklich eine riesengroße Freude, selten kein Vergnügen und wirklich eine ganz große Ehre", unterstrich sie in ihrer Abschiedsrede, gestand aber auch ein, dass sie mit der ÖVP als Koalitionspartner viele Kompromisse akzeptieren musste. Ihre Nachfolgerinnengeneration habe viel Arbeit vor sich, denn jeder Stillstand sei auch ein Rückschritt. Die SPÖ-Frauen seien "die wichtigste Säule in dieser Partei", und die neue Vorsitzende Ideengeberin für den "riesigen verlässlichen Tanker SPÖ".

Rendi-Wagner: „Für Spannung ist gesorgt"

Vor Heinisch-Hoseks Rede war die Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner am Wort. "Auf uns, liebe Freundinnen, können sich die Frauen in Österreich verlassen", betonte sie. Bei keiner der anderen Parteien, auch nicht bei den Grünen, sei dies der Fall. Sie lobte Heinisch-Hosek für ihren Einsatz und gesetzte Meilensteine, darunter die Frauenquote in staatsnahen Betrieben und den Universitäten oder den Papamonat.

Dass ungewöhnlicherweise drei Frauen kandidieren, "das zeichnet uns aus", betonte Rendi-Wagner am Vortag des SPÖ-Bundesparteitags, denn es zeige, dass viele in der Frauenorganisation zum Übernehmen von Verantwortung bereit seien. "Für Spannung ist gesorgt, und ich bin froh. Ich liebe Spannung, wirklich."

(APA)

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