Pizzicato

Fratelli d'Austria

Heute findet das EM-Achtelfinale Österreich-Italien statt. Die Azzurri sind Favorit, schon bei der Hymne („Fratelli d'Italia“) zeigen sie mehr Einsatz.

Dafür hat Österreich mit Franco Foda einen Trainer, der trotz fremdländischer Herkunft so gut integriert ist, dass er als Fratello d'Austria beim „Land der Berge“ mitsingt. Schon als Spieler sorgte Foda für Geräuschkulissen. Bei seiner Einwechslung in Brasilien lachte das Stadion, weil „Franco Foda“ auf Portugiesisch so viel wie eine kostenlose intime Dienstleistung bedeutet. Also das, was Marko Arnautović der Mutter eines Nordmazedoniers anbot und daher für das Spiel gegen die Niederlande gesperrt wurde. Spannend wird, ob sich Arnautović heute gegenüber den italienischen Mamas zu benehmen weiß, schließlich soll er ja bald nach Bologna wechseln. Dort wundert man sich seit dem Lied von Wanda schon genug über private Vorlieben der Österreicher.

Aber sprachliche Missverständnisse sollen vorkommen. Schon zu Leopold Figls Zeiten erzählte man sich den Witz, laut dem er in Rom Probleme beim Zahlen hatte. „Sessanta otto“, rechnete der Kellner vor. „Net der Otto, i bin der Poldl“, antwortete der Kanzler.

„Ich kann sechs Sprachen perfekt“, erklärte hingegen Arnautović. Italienisch ist dabei. Schade also, dass Arnautović dann Österreich im Viertelfinale wieder fehlen wird . . .

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2021)

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