Nach dem Tornado in Tschechien: Prüfen, welches Haus hält

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Verschüttete werden nicht mehr unter Trümmern vermutet, die Aufräumarbeiten laufen. Viele Statiker sind gefragt.

Nach dem verheerenden Tornado im Südosten Tschechiens haben die Aufräumarbeiten begonnen. Soldaten und Feuerwehrleute räumten am Samstag unter anderem Autos weg, die der Wirbelsturm umhergeworfen hatte. Statiker prüften, welche Gebäude wegen Einsturzgefahr abgerissen werden müssen. Verschüttete wurden nicht mehr unter den Trümmern vermutet.

Bei dem Unwetter am Donnerstag waren fünf Menschen ums Leben gekommen und rund 200 verletzt worden. Unter den Toten ist nach einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Tschechien auch eine schwangere Frau aus dem Nachbarland Slowakei, deren ungeborenes Kind ebenfalls starb.

In sieben Ortschaften in Südmähren wurden Hunderte Gebäude teils oder ganz zerstört. Nach Einschätzung des Wetterdienstes hinterließ der Tornado eine 500 Meter breite und 26 Kilometer lange Schneise der Verwüstung. "Ich habe den Krieg erlebt, aber so etwas habe ich im Leben nicht gesehen", sagte eine alte Frau der Agentur CTK.

Das Ministerium für Regionalentwicklung kündigte an, umgerechnet 16 Millionen Euro an Soforthilfen für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. Die Prager Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis will zudem Gelder aus dem EU-Solidaritätsfonds beantragen, der nach großen Naturkatastrophen Hilfe leistet. Bei Hilfsorganisationen gingen zudem innerhalb von kürzester Zeit umgerechnet knapp sechs Millionen Euro von privaten Spendern für die Unwetteropfer ein.

(APA/dpa)

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