Berufsfischer, Limnologe und Angelfischer Martin Müller hat es sich zum Ziel gesetzt, den Fischbestand im Weißensee zu erforschen, zu schützen – und auch nachhaltig zu befischen.
„Ich habe drei Hüte auf – und da komme ich manchmal mit mir selbst in Konflikt“, sagt Martin Müller, während er eine Partie prächtiger Saiblinge filetiert. Die Geschwindigkeit, mit der er das macht, ist ein Indiz für die Routine, die er hat. Martin Müller ist nämlich nicht nur Berufsfischer und begeisterter Angelfischer. Das allein sei schon schwierig, meint er. Haben doch beide oft ein nicht gerade unbelastetes Verhältnis. „Der Angelfischer schimpft, weil ihm der Netzfischer alles wegfängt, und umgekehrt schimpft der Netzfischer genauso über den Angelfischer. Und dann kommt noch der Ökologe dazu, der noch einmal alles anders sieht.“
Er betreibt seit 2005 gemeinsam mit seiner Frau Barbara eine Berufsfischerei am Weißensee, bei der er vorwiegend Reinanken ab Hof an Endverbraucher, aber auch an die Gastronomie verkauft. Damit das Ganze auch ökonomisch gut läuft, bezieht er noch Zuchtfische von einem Betrieb aus Unterkärnten, wie Seesaibling, Seeforelle und Lachsforellen. Denn nur mit dem Wildfang, der von Juni bis Oktober gefischt wird, komme er nicht aus. Das habe er eine Zeit lang probiert, es habe sich aber nicht rentiert.
