Der Ex-Chef der Sozialdemokraten kritisiert die Wahlbündnisse mehrere anderer Parteien: „Wenn eine relativ starke Partei zwei Zwerge an sich anhängt, dann ist das Betrug“.
Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman wird nach eigenen Worten die Protestbewegung ANO von Premier Andrej Babiš in den bevorstehenden Parlamentswahlen (8. und 9. Oktober) wählen. Zeman, einstiger Chef der Sozialdemokraten, bestätigte dies in einem Interview mit dem tschechischen TV-Sender "CNN Prima News".
Zeman kritisierte in diesem Zusammenhang die Wahlbündnisse von Piraten und der Bürgermeisterpartei (STAN) sowie die Koalition "Spolu" ("Gemeinsam") der konservativen Demokratischen Bürgerpartei (ODS), der Volkspartei und der TOP 09. Wahlbündnisse, die schon vor den Wahlen entstehen, sind laut Zeman "Betrug". "Wenn eine relativ starke Partei zwei Zwerge an sich anhängt, dann ist das Betrug. Wenn sie sich verbinden, entsteht ein großer Zwerg, kein Riese", so Zeman in offensichtlicher Anspielung auf TOP 09 und die Volkspartei, die sich in den Umfragen bei der Wahlhürde von 5 Prozent bewegen.
Chef der stärksten Einzelpartei soll Regierung bilden
Zeman bestätigte gleichzeitig seine Absicht, mit der Regierungsbildung den Chef der stärksten Partei, nicht des stärksten Wahlbündnisses, zu beauftragen. Der Staatschef reagierte so auf die jüngsten Umfragen, in denen ANO sowie beide genannten Wahlbündnisse fast gleichauf zwischen 21 und 25 Prozent liegen. Gemessen an einzelne Parteien wäre ANO an der Spitze.
(APA)