Frankreich

Macht dieser Turm aus Arles ein neues Bilbao?

Die Schweizer Roche-Erbin Maja Hoffmann hat in der provenzalischen Kleinstadt mit Hunderten Millionen Euro eines der größten Kulturzentren der Welt geschaffen. Das 56 Meter hohe Wahrzeichen dazu setzte Frank Gehry.

Der Plot war so schön, dass alle auf Remakes hofften: Eine nordspanische Industriestadt ist am Ende. Mit der Schwerindustrie bricht ihre Existenzgrundlage weg, es fehlen Jobs und Perspektiven. Wer kann, der flieht. Was bleibt, sind schäbige Hochhäuser, die sich um einen giftigen Fluss stapeln. Da kommt ein Architekt aus Übersee, baut ein irrwitziges Museum, und plötzlich wollen alle hin – die Touristen, die Kreativen, die Jungunternehmer.

Was Frank Gehry 1997 mit dem Guggenheim in Bilbao gelang, wollten viele Städte kopieren. Eine ähnlich märchenhafte Verwandlung zur Kulturmetropole gelang keiner. Wo der Meister selbst den Zeichenstift ansetzte – in Paris, in Basel –, hatten es die Standorte nicht nötig. Aber nun könnte sich die Geschichte wiederholen: im provenzalischen Arles, dank der Schweizer Mäzenin Maja Hoffmann, die dort ihr Vermögen in Visionen investiert. Am Wochenende öffnete mit großem Rummel ihr Kulturzentrum Luma, vom Start weg eines der größten der Welt. Sein weithin sichtbares Ausrufzeichen: ein 56 Meter hoher Turm von Frank Gehry, der noch mit 92 Jahren unermüdlich bleibt.

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