Die Agrarier fördern Marktverzerrung statt Innovation, sagt die OECD. Die Biodiversität geht weiter zurück, die Treibhausgasemissionen sind gleich hoch wie vor zehn Jahren.
Einen „Öko-Meilenstein“ hat Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger die jüngste EU-Einigung auf die gemeinsame Agrarpolitik der kommenden Jahre genannt. Einen, der zu „noch mehr Biodiversität“ und „noch mehr Treibhausgaseinsparung“ führen werde. Ohne dabei rot zu werden.
Das ist mutig, ein paar Tage nachdem der EU-Rechnungshof wie berichtet genau diese Politik, die ja mit kleinen Korrekturen unverdrossen weitergeführt wird, in der Luft zerrissen hat: Biodiversität und CO2-Reduktion werden mit dreistelligen Milliardenbeträgen subventioniert – ohne irgendetwas zu erreichen. Die Biodiversität geht weiter zurück, die Treibhausgasemissionen sind gleich hoch wie vor zehn Jahren.
Das demonstriert ein bisschen die Entrücktheit der Agrarpolitiker in ihren steuergeldgepolsterten Wolkenkuckucksheimen. Neulich hat nämlich auch die OECD ihre jährliche Agrar-Analyse veröffentlicht. Die kommt zu ähnlich freundlichen Ergebnissen. Allerdings auf breiterer Basis: Die OECD schaut sich die Lage in allen Industrieländern und den wichtigsten Schwellenländern an.