Pizzicato

Ohne Drama und ohne Queen

Der Bann war gebrochen, ganz ohne Drama und ohne Queen: Nach 55 Jahren warfen die englischen „Lionhearts“ mit Kampfgeist und Präzision, aber ohne Inspiration die Erzrivalen aus Deutschland aus einem Turnier.

Jogi Löw fügte sich ins Ende seiner 15-jährigen Ära – was sollte er auch anderes tun? Londons Gazetten quittierten den Sieg mit Erleichterung, ohne obligate Jubelarien.

„By George, We Did It“, titelte die „Daily Mail“ über einem Foto von Prinz George und seinen Eltern. William und Kate hatten den siebenjährigen Thronfolger-Folger in der Royal Box in Wembley in Anzug und Krawatte gesteckt, wo er artig applaudierte. In Heimquarantäne verfolgte der aus dem US-Exil eingeflogene Onkel Harry wohl deutlich salopper den Moment, als „King Kane“ die Nation erlöste. Die „Drama Queen“ Meghan hatte er in Kalifornien gelassen, während er mit seinem Bruder darangeht, in London ein Denkmal zu Ehren des 60. Geburtstags ihrer Mutter, Diana, zu enthüllen.

Drüben in Wimbledon, wo die Erdbeeren wieder einmal teurer geworden sind, könnte indes eine andere Ära zu Ende gehen. „King Roger“, der bald 40-jährige Roger Federer, kam infolge des Verletzungspechs seines Gegners eine Runde weiter. Beim Tennis-Grand-Slam im Südwesten Londons liegt es nun an Alexander Zverev, Revanche zu üben für die deutsche Fußball-Schlappe. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.07.2021)

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