Acht Tage nach der Cyberattacke sind sämtliche Bereiche wieder in Betrieb, meldet SalzburgMilch. Offen bleibt, ob die Molkerei das Lösegeld an die Hacker gezahlt hat.
Vor acht Tagen stand die gesamte IT-Infrastruktur in der SalzburgMilch, Österreichs drittgrößter Molkerei, plötzlich still. Hacker kaperten das gesamte IT-System, die SalzburgMilch-Mitarbeiter waren ausgesperrt. Notbetrieb, Anmietung externer Kühlgeräte und Mitarbeiter, die händisch Milchpackerl und Joghurtbecher auf Paletten schlichteten. Nach acht Tagen kann das Unternehmen erstmals wieder durchatmen. Der Normalbetrieb ist wieder hergestellt. Das massivste Problem, nämlich die unterbrochene Belieferung der Kunden, konnte behoben werden, sagte Prokurist Florian Schwap. Auf die Frage, ob die Salzburg Milch auch Geld an die Hacker bezahlt hat, sagte er: "Dazu darf und kann ich nichts sagen." >>> „Wir kriegen die Produkte nicht raus“ [premium]
Dadurch konnten bereits am nächsten Tage Teile der Produktion wieder hochgefahren werden, allerdings nur in einem Notbetrieb. Produzierte Waren mussten extern zwischengelagert werden. Ab Freitag waren dann erste behelfsmäßige Lieferungen an den Handel möglich. Schwap betonte, dass es den internen und extra eingeflogenen externen IT-Experten gelungen sei, alle Systeme aus eigener Kraft zu reaktivieren und sämtliche Bereiche der Produktion, der Lagerverwaltung und der Logistik wieder in Betrieb zu nehmen.
Von der IT zu Stift und Papier und wieder retour
Seit heute läuft die Belieferung der Kunden wieder automatisch. Die Auswirkungen seien aber nach wie vor gravierend, sagte Schwap. "Vieles ist in den letzten Tagen manuell und auf Papier erledigt worden, das muss jetzt alles nachträglich ins System eingepflegt werden. Hauptsache war die Wiederherstellung der Lieferfähigkeit, alles andere sind jetzt interne Prozesse."
Über die Identität der Cyberangreifer aus dem Darknet, zu denen es seit Tagen keine Kommunikation mehr gebe, sei nichts bekannt. Die zuständigen Spezialisten des Landeskriminalamtes Salzburg würden weiter ermitteln. Die Höhe des durch den Hackerangriff entstandenen Schadens lässt sich laut Salzburg Milch erst nach vollständiger Aufarbeitung genau feststellen.
(APA)