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Tour: Auch ohne Gelbes Trikot schon der Gejagte

Tadej Pogačar
Tadej Pogačar REUTERS
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Titelverteidiger Tadej Pogačar hat seine Kampfansage schon im Flachen abgegeben. In den Bergen sind die Rivalen gefordert. In den Bergen sind nun die Rivalen gefordert.

Tours/Wien. Der Moment des Triumphs war für Tadej Pogačar auch einer der inneren Zerrissenheit. Auf der vorletzten Etappe der Tour de France hatte der Slowene im vergangenen September im Bergzeitfahren Landsmann Primož Roglič noch das Gelbe Trikot entrissen und sich mit 21 Jahren zum jüngsten Sieger der Nachkriegszeit gekürt. „Ich war immer schon ein Fan von Roglič. Ich bin vor dem Fernseher gesessen und habe ihn angefeuert, und nun war ich derjenige, der ihm seinen größten Traum verwehrt hat. Das war komisch“, sagte Pogačar in einem Interview mit der „L'Equipe“. „Ich musste mir selbst sagen: 'Das ist Rennfahren. Es ist normal, dass ich gewinnen will.'“

Neun Monate später lässt Pogačar keinen Zweifel daran, dass er diesen bedingungslosen Siegeshunger verinnerlicht hat. Auch heuer wurde für Frankreich ein slowenisches Duell um die Gesamtführung ausgerufen und wie 2020 könnte das Zeitfahren ihm neuerlich den Weg zur Titelverteidigung ebnen: Im ersten am Mittwoch deklassierte der UAE-Profi auf flachem Terrain die Konkurrenz, auf der vorletzten Etappe wartet ein weiteres. Das beantworte er auch die Fragen nach seiner Form. Über die war gerätselt worden, denn nach erfolgreichem Saisonauftakt (Siege bei UAE Tour, Tirreno-Adriatico und Lüttich-Bastogne sowie Dritter der Baskenland-Rundfahrt) hatte Pogačar ein Höhentrainingslager in Sestriere internationalen Rennen vorgezogen. Platz drei bei den slowenischen Meisterschaften war zwar seine nationale Podestpremiere, hatte nicht zuletzt ob des Fehlens von Roglič jedoch wenig Aussagekraft.

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