Wien

Clubs öffnen: Streifzug durch die erste Nacht

Eva Walisch
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Am Donnerstag sperrte die Nachtgastro nach 16 Monaten wieder auf - das sorgte für lange Schlangen vor Clubs. Auf die Outdoor-Partymeilen verzichteten Jugendliche aber nicht.

Geduld oder gute Kontakte: Eines war jedenfalls notwendig, wenn man in der ersten Nacht wieder in einen Wiener Club wollte. Um kurz nach Mitternacht reicht etwa die Schlange vor dem Volksgarten fast bis zur Haltestelle am Ring - der dortige Würschtlstand hat wohl eine der besten Nächte seit langem. Die vielen Taxis, die in dieser Nacht auf den Straßen unterwegs sind, fallen auf, ebenso die zerbrochenen Glasflaschen am Boden.

Vor dem Volksgarten stehen einige Menschengruppen und rauchen, auch der 23-jährige Stefan ist darunter. Für die heutige Nacht hat er extra eine WhatsApp-Gruppe gegründet, erzählt er. "Wir sind heute zu acht unterwegs, wir wollen endlich wieder feiern." Eine halbe Stunde stehe Mia schon in der Schlange vorm Volksgarten. Ein bisschen kalt sei es mittlerweile, sagt die junge Frau im Minirock. "Das ist es mir schon wert." Ihren Testnachweis haben die Studenten beide dabei. Eigenes Personal, um die Nachweise zu kontrollieren, hat der Club im Einsatz.

Trotz offener Clubs ist auch im Zwidemu (also zwischen dem Kunst- und Naturhistorischen Museum bzw. dem Museumsquartier) etwas los. Ihre eigene Party mit erstaunlich lauten Boxen feiern rund 30 Jugendliche vor dem Naturhistorischen Museum. Zumindest bei der favorisierten Musik hat sich im letzten Jahr anscheinend nicht viel getan - vielmehr scheinen sie mit Guru Joshs „Infinity“ den 1990er Jahren zu huldigen. Ein paar Meter weiter im Museumsquartier belegen einige Leute die Enzis: Musik gibt es keine, dafür wird geplaudert und mitgebrachtes Bier getrunken.

Entspanntes Comeback am Gürtel

Auch am Gürtel geht es deutlich ruhiger zu, vielleicht weil hier viele Lokale bereits für Konzerte geöffnet hatten. Im Kramladen hat man zwischendurch tatsächlich ein wenig Platz um zu Indie-Rock, der live gespielt wird, zu tanzen. Draußen sind gegen 1 Uhr fast alle Tische besetzt. Ähnlich entspannt geht man die erste Clubnacht im Loop an - dort wird sogar vorbildlich mit offener Türe gelüftet.

Eng wird es spätestens wieder in der Nightline. Eine junge Frau schläft auf einem der Sitze, ein Mann stolpert aus der offenen Bustüre auf die Straße. Gegen 2 Uhr scheinen doch einige bereits wieder am Heimweg zu sein - vielleicht muss man sich ja auch an das Feiern erst wieder gewöhnen.

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