Kordikonomy

Die schwierige Besetzung eines Chefsessels

Mirjam Reither
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Star-Ökonom Lars Feld wird Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts IHS. Erstaunlicherweise war seine Kür nicht ganz unkompliziert. Was aber keineswegs an ihm lag. Sondern vor allem an der Stimmung im Lande.

Zeiten ändern sich, ganz offensichtlich: Früher waren Personalia an der Spitze eines Wirtschaftsforschungsinstituts allenfalls etwas für wirtschaftswissenschaftliche Aficionados. Heute ist es – zumindest in Österreich – ein höchst emotionales Politikum. Und also ziemlich spannend. Was möglicherweise auch mit einem unglücklichen Zufall zu tun hat: In beiden großen heimischen Wirtschaftsforschungsinstituten, dem Wifo und dem IHS, wurden heuer die Chefsessel frei: Wifo-Chef Christoph Badelt zieht sich im Herbst aus Altersgründen zurück, IHS-Chef Martin Kocher wurde im Jänner Arbeitsminister. Als Badelt-Nachfolger wurde Star-Ökonom Gabriel Felbermayr gefunden. Das IHS hat am Mittwoch entschieden. Und hat sich damit recht schwergetan.

Geworden ist es der Deutsche Lars Feld, ein mindestens so bekannter und renommierter Ökonom wie der künftige Wifo-Chef Felbermayr: Der 54-jährige Professor an der Universität Freiburg war ab 2011 einer der sogenannten fünf Wirtschaftsweisen – einem beratenden Gremium der deutschen Bundesregierung. Und in Österreich zeigte sich ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel am Mittwoch nachgerade begeistert: Feld sei „ein anerkannter Ökonom mit herausragender Expertise“. Er, Blümel, freue sich „auf den künftigen Austausch“ mit dem designierten IHS-Chef.

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