Leitartikel

Das war kein Schuljahr, das ist eine Zumutung für die Jungen

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Die Pandemie hat auch gezeigt, wie vulnerabel das Bildungssystem ist. Ihm und den Jungen muss nun die volle politische Aufmerksamkeit gelten.

Die Coronakrise hat die Verschnarchtheit unseres Schulsystems bloßgestellt.“ Das „Süddeutsche Magazin“ bringt die Erfahrungen von Tausenden Schülern, Eltern und Lehrern in seiner aktuellen Ausgabe salopp auf den Punkt. Von den vielen vermeintlichen Lehren aus der monatelang andauernden Krise mag die allerwichtigste lauten: Unser Bildungssystem, die wichtigste Stellschraube für die Zukunft von Land und Leuten, hat enormen Aufholbedarf und steckt im notwendigen Veränderungsprozess in die Moderne noch irgendwo zwischen Nachkriegszeit und Jahrtausendwende fest.

Das beginnt schon beim größten aller Irrtümer, die immer wieder und nicht nur im Bildungssystem mit Inbrunst formuliert wurden: dem angeblichen Digitalisierungsschub. Um es einmal in aller Deutlichkeit zu formulieren: Wenn Schüler und Lehrer (oder Unternehmensmitarbeiter) ihren Unterricht (oder ihre Besprechungen) via Videokonferenz abhalten, ist das ein anderer Weg, miteinander zu kommunizieren, aber sicher nicht die viel gepriesene Digitalisierung. Es bleibt das, was leider in viel zu vielen Schulen analog und virtuell passiert: Schlag-sie-nieder-Frontalunterricht, der meist nur unterbrochen wird, wenn die oder der Vortragende kontrollieren will, ob keiner entschlummert oder jemand austritt.

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