Die amerikanische Wirtschaft dürfte einer neuen Prognose zufolge heuer mit sage und schreibe sieben Prozent wachsen. Da ist auch für Aktionäre einiges zu holen.
Der Neid könnte einen fressen. Und einmal mehr versteht man nicht, warum so viele Ideologisierte in Europa und dem Rest der Welt einen latenten Unmut über die USA haben und die dortigen Verhältnisse als unattraktiv desavouieren. Das ist schon deshalb unverständlich, weil die USA als Traumdestination für Auswanderer generell und besonders solche mit Aufstiegswillen, Innovationskraft und Leistungsbereitschaft gelten. Und das ist eben insofern unverständlich, als in der dortigen Wirtschaft die Post so richtig abgeht. Der Internationale Währungsfonds hat am Freitag seine Wachstumsprognose für die USA in diesem Jahr auf 7,0 Prozent erhöht, nachdem er im April noch 4,6 Prozent geschätzt hatte. Wie gesagt, der Neid könnte einen in Europa fressen, wo die Dynamik deutlich geringer ist, wiewohl man als Aktionär auch hier Vermögen aufbauen kann.
Die jetzige Phase der Krisenüberwindung – eine Krise soll man ja laut Sir Winston Churchill nie ungenützt vorbeigehen lassen („never waste a good crisis“) – wäre ein guter Moment, sich was von den USA abzuschauen und dort wie da eine wirtschaftsfreundliche Reform umzusetzen. Mehr Schwung braucht der Kontinent, mehr Pragmatik und mehr Risikobereitschaft. Und weniger bürokratische Hürden und weniger staatliche Bevormundung, damit dann auch vielleicht irgendwann einmal der Unternehmer nicht mehr als Feind gesehen wird, wie das jetzt einer aktuellen Umfrage zufolge der Fall ist. Dazu gehörte auch, gerade junge Menschen mehr mit Wirtschafts- und Finanzwissen auszustatten und mit einer – auch steuerlichen – Attraktivierung des Kapitalmarktes eigenverantwortlichen Vermögensaufbau in einer sparerfeindlichen Nullzins- und Inflationsumgebung zu ermöglichen.