Viertelfinale

Spanien schließt Frieden mit den Elfmetern

Spanien jubelt
Spanien jubeltPool via REUTERS
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Fünfmal in Folge hatten die Iberer zuvor vom Punkt vergeben, im Viertelfinale gegen die Schweiz aber bewiesen sie mentale Stärke. Ob das genügt, um spielerische Schwächen zu kompensieren?

Erst am Montag hatten beide Teams ein ziemliches Spektakel geliefert, das direkte Duell im Viertelfinale zwischen der Schweiz und Spanien in St. Petersburg war hingegen eine weniger mitreißende Angelegenheit. Letztlich setzten sich die Iberer im Elfmeterschießen gegen beherzt kämpfende Eidgenossen durch. „Natürlich schwebt man da am Ende“, sagte Torhüter Unai Simon, der gegen Kroatien noch mit ein skurriles Eigentor verschuldet hatte und nun zum Helden avancierte. Verraten, was Trainer Luis Enrique ihm vorher gesagt hatte, wollte der Schlussmann von Athletic Bilbao aber nicht. Dafür sprach Mikel Oyarzabal. „Als ,Busi‘ (Anm. Sergio Busquets) verschoss, drehte ich mich um und sagte zu Unai, dass er drei Elfmeter halten würde. Ich war mir sicher, dass dies sein Tag war, und habe ihm das gesagt.“

Der Psychologe, der mit dem spanischen Team zusammenarbeitet, zahlt sich jedenfalls aus. Denn dass diese Mannschaft nach fünf verschossenen Strafstößen in Serie aus dem Spiel heraus – angefangen mit einem verschossenen Doppelpack von Sergio Ramos gegen die Schweiz im vergangenen November – ausgerechnet im Elfmeterschießen gegen einen grandios aufgelegten Yann Sommer weiterkommt, belegt eindrucksvoll, dass die Spieler all das nicht besonders nah an sich herankommen lassen. „Ein Spirit, der die Mannschaft zusammenschweißt. Widrigkeiten zu überstehen, macht uns stärker“, sagte Mittelfeldmann Koke.

Für die Schweiz ging das EM-Abenteuer hingegen zu Ende. Nach den ersten getrockneten Tränen sprachen die Spieler vom Stolz auf diese Mannschaft, die immerhin Weltmeister Frankreich aus dem Turnier geworfen und den Mitfavoriten Spanien ordentlich Mühe gemacht hatte. „Wir waren alles Helden, die Spieler waren Helden auf dem Feld. Heroisch über 120 Minuten. Es gibt mehr positive als negative Gefühle“, meinte Trainer Vladimir Petkovic, und Xherdan Shaqiri: „Wir haben etwas Unglaubliches erreicht mit dieser Mannschaft.“

(APA/dpa)

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