Afghanische Staatsbürger in Österreich sind bei Drogendelikten, Gewalt und Sexualstraftaten in der Kriminalstatistik überrepräsentiert. Aber bei der Interpretation ist Vorsicht geboten, manches muss man in Relation setzen. Dass mehr passiert, ist aber evident.
Körperverletzung, Drogendelikte, Betrug, Sexualverbrechen – Afghanen in Österreich sind bei diesen Straftaten in der polizeilichen Kriminalstatistik (Anzeigen) überrepräsentiert. 2020 wurden in Österreich 276.344 Verdächtige einer Straftat ermittelt, davon waren 1,8 Prozent (4877 Menschen) Afghanen. Das ist ein Vielfaches des Anteils afghanischer Staatsbürger an der Bevölkerung Österreichs, dieser lag zum Jahresbeginn 2020 bei 0,49 Prozent (44.002 Menschen).
Bei Körperverletzung hatten Afghanen einen Anteil von 2,78 Prozent der Beschuldigten, bei Sexualdelikten 3,28 Prozent (189 Personen), wegen Vergewaltigung wurden 47 Afghanen angezeigt (5,42 Prozent), bei Drogendelikten lag der Anteil bei 2,47 Prozent der Verdächtigen. Auch Franz Ruf, der Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, sprach zuletzt von einer erhöhten „Kriminalitätsbelastungszahl“: Diese Kriminalitätsbelastung je 100.000 Einwohnern lag bei Inländern zuletzt bei 833, bei afghanischen Staatsangehörigen in Österreich etwa bei 4000. Noch vor Afghanistan ständen hier Algerien, Marokko, Somalia, Nigeria und Georgien. An erster Stelle liege bei Afghanen Körperverletzung, gefolgt von Sachbeschädigung, Betrug und Suchtmitteldelikten.