Regionalwahlen

Frankreich: Die beste Karte der Konservativen

Regionalpräsident Xavier Bertrand in einem elektrischen Renault mit Signet „Präsident der Republik“.
Regionalpräsident Xavier Bertrand in einem elektrischen Renault mit Signet „Präsident der Republik“.REUTERS
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Die jüngsten Regionalwahlen waren ein Fiasko für Präsident Macron. Unter den Siegern sind die Konservativen, die für die Präsidentschaftswahl 2022 wieder Chancen wittern. Ihr Zugpferd ist Xavier Bertrand, der Vorsitzende der Region Nordfrankreich.

Mit den Regionalwahlen im Juni hat in Frankreich ein neuer Kampf um die politische Hegemonie im Mitte-rechts-Segment der Wählerschaft begonnen. War es Emmanuel Macron seit seinem Husarenritt zur Wahl als Staatspräsident 2017 bisher gelungen, die traditionellen Parteien zu seiner Rechten und Linken zu destabilisieren und regelrecht an den Rand der Existenzkrise zu treiben, schöpfen diese nun aufgrund der Ergebnisse der regionalen Zwischenwahlen fast überraschend wieder Morgenluft.

Die Listen der Macron'schen Bewegung „La République en marche“ (LREM) hatten nicht einmal den Hauch einer Chance, auch nur eine der 14 Regionen im kontinentalen Frankreich zu erobern. Hingegen waren für die Wähler – zumindest für die Minderheit der Berechtigen, die überhaupt an die Urne ging – die zuletzt so verpönten Sozialisten, Konservativen und anderen bürgerlichen Parteien der Opposition wieder eher glaubwürdig.

Man wittert Höheres. Konservative wie Xavier Bertrand in der nordfranzösischen Region Hauts-de-France an der Grenze zu Belgien und am Ärmelkanal, Valérie Pécresse in der Hauptstadtregion Ile-de-France und auch der frühere Parteichef von „Les Républicains“ (LR) Laurent Wauquiez in der südlichen Region Auvergne-Rhône-Alpes sehen in ihrer jeweiligen Wiederwahl als Vorsitzende ihrer Region und Regionalräte eine Ermunterung zu höheren Ambitionen. Bertrand etwa hatte seit Monaten schon gesagt, er werde bei der Präsidentschaftswahl kandidieren und dafür weder den Segen der Parteileitung von LR noch von irgendwelchen Ergebnissen von Primärwahlen erbitten.

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