Morgenglosse

Österreich hat endlich eine App für den Grünen Pass - zum Teil

Sie ist da. Österreichs App für den Grünen Pass. Ganz fertig ist sie noch nicht. Ein paar wichtige Funktionen vermisst man schmerzlich. Doch drei Studenten der FH-Hagenberg zeigen, wie es gehen könnte.

Jetzt ist sie also da, die offzielle App für den Grünen Pass. Seit Freitag gibt es sie für iOS und seit Montag auch für Android. Und schon werden kritische Stimmen laut. Das Zertifikat einfügen sei umständlich. Entweder man druckt den Pass aus und scannt ihn mit der App ein, oder man nutzt beim PDF die Teilen-Funktion und importiert sie damit in die App. Über die Hintertür quasi. Und genau das ist umständlich. Die nächsten Updates sollen das und auch ein zweites Problem lösen.

Denn ein viel wesentlicher Kritikpunkt ist, dass man mit der App einen Grünen Pass nicht prüfen kann. Klar, es gibt dafür eine Webseite, die auf https://greencheck.gv.at/ erreichbar ist. Nur weiß das keiner. Wo sind die Babyelefanten-PR-Gurus, die das jetzt im großen Stil bewerben? Die Kellnerin wusste am Wochenende jedenfalls mit dem Grünen Pass nicht wirklich etwas anzufangen. Man sieht ja auch nur den riesigen QR-Code, Name und Geburtsdatum. Was spricht also dagegen das Prüfen eines Codes auch in die App zu integrieren? Nichts. Ziemlich schnell würden alle, die die App nutzen auch wissen, dass man andere Codes damit validieren kann.

Wie eine vollfunktionstüchtige App aussehen könnte, zeigen drei Studenten der FH Hagenberg, die das Projekt GreenPass-EU in ein paar Wochen mit viel Red Bull und Kaffee aus dem Boden gestampft haben. Code importieren? Kein Problem. QR-Codes anderer auslesen und validieren? Funktioniert einwandfrei. Aber! So großartig diese App funktioniert, fehlt ihr doch etwas. Der Teufel liegt im Detail und jetzt wird's richtig technisch. Es soll ja schon vorgekommen sein, dass Personen durch Missverständnisse bei den Behörden ein Genesenenzertifikat ausgestellt bekommen haben, obwohl sie nie infiziert waren. In diesem Fall müsste das Zertifikat zurückgezogen werden. Das würde die App der FH-Studenten nicht mitbekommen, weil sie auf diese Daten keinen Zugriff haben, sondern nur der Staat.

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