Anlegerschutz

IVA fordert nach Hacker-Angriff strengere Regeln für Bitcoin

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Derzeit gebe bei Transaktionen mit Bitcoin aufgrund der fehlenden Regulierung keinerlei Rechtsschutz, die Eigentumsverhältnisse am Weltmarkt seien zudem höchst intransparent.

Nach dem großflächigen Angriff der Hackergruppe REvil gegen zahlreiche internationale Unternehmen hat sich heute, Montag der heimische Kleinanlegerverband IVA zu Wort gemeldet. REvil verlangt 70 Millionen Dollar Lösegeld für einen Generalschlüssel, das Geld soll in Bitcoin ausgezahlt werden. Der Verband nahm dies als Anlass, um strengere Regeln für den Handel mit der Kryptowährung zu fordern.

"Es kann nicht sein, dass Finanzprodukte überreguliert werden, man aber BTC (gemeint ist Bitcoin, Anm.) schrankenlos oder gar per Tweet gewähren lässt", so IVA-Vorstand Florian Beckermann in einer Aussendung. Die Spekulation mit der Kryptowährung gehöre unterbunden und heimische Anleger, Händler und Finanzinstitute müssten besser geschützt werden. Auch ein Verbot für Spekulation mit Bitcoin sollte der Gesetzgeber erwägen, so der Verband.

Derzeit gebe bei Transaktionen mit Bitcoin aufgrund der fehlenden Regulierung keinerlei Rechtsschutz, die Eigentumsverhältnisse am Weltmarkt seien zudem höchst intransparent. Darüber hinaus habe Bitcoin nicht nur einen hohen Energieverbrauch beim Schürfen (mining) sowie bei jeder Transaktion, sondern sei bei der Übertragung auch langsamer. "Jedes gute Banksystem ist schneller", schreibt der IVA .

Trotz des großen Risikos beim Handel mit Bitcoin nutzen laut einer Umfrage des Unternehmensberaters BearingPoint rund 9 Prozent der Menschen in Österreich Kryptowährungen. Das ist mehr als in der Schweiz und in Deutschland, wo nur 8 bzw. 7 Prozent Kryptowährungen nützen.

In der Theorie können sich deutlich mehr Menschen Kryptowährungen als Anlageform vorstellen: In Österreich sind es 34 Prozent, in Deutschland 32 Prozent und in der Schweiz 39 Prozent. Die größten Hemmschwellen um tatsächlich in Kryptowährungen zu investieren, seien aber die starken Schwankungen im Kurs sowie die Unsicherheiten bei der Verwahrung, heißt es in der Studie.

Dass Kryptowährungen staatliche Währungen in Zukunft einmal ablösen werden, daran glauben die meisten aber nicht. Für unwahrscheinlich halten das in Österreich (71 Prozent) und Deutschland (74 Prozent) rund drei Viertel für unwahrscheinlich, in der Schweiz sind es mit 64 Prozent etwas weniger.

Für die Befragung hat YouGov Duetschland im Auftrag von BearingPoint im Mai 2021 mehr als 4000 Personen über 18 Jahren in Österreich, Deutschland und der Schweiz online befragt.

(APA)

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