Marktbericht

Wiener Büromarkt: Deutlicher Dämpfer im zweiten Quartal

Homeoffice macht Unternehmer vorsichtig: Künftiger Flächenbedarf oft unklar – Otto Immobilien erwartet Trendumkehr im 4. Quartal

Deutlicher Dämpfer für den Wiener Büromarkt: im zweiten Quartal lag die Vermietungsleistung* bei lediglich 15.250 m² - das ist einer der geringsten Werte seit fünf Jahren. Im Vergleichszeitrum zum Vorjahr sind die Vermietungen damit um 50 Prozent geringer ausgefallen, heißt es im aktuellen Büromarkt-Update von Otto Immobilien.

Hintergrund dürfte eine corona-bedingte Verunsicherung vieler Unternehmer sein, analysiert Steven Bill Scheffler, Teamleiter Bürovermietung bei Otto Immobilien. „Vielen Unternehmen ist unklar, welche langfristigen Auswirkungen Homeoffice auf ihren Flächenbedarf hat und ob die dadurch eingesparten Flächen im Gegenzug für Besprechungs- oder Sozialräume benötigt werden,“ sagt Scheffler. „Wir gehen davon aus, dass sich nach abgeschlossener Evaluierung des Bedarfs dieser Trend spätestens im vierten Quartal umkehren wird.“

Stabile Nominalraten

Auf die Nominalmieten habe diese Entwicklung keine Auswirkungen, sie sind weiterhin stabil, eine Preiskorrektur sei im Gegensatz zu anderen internationalen Metropolen ausgeblieben, erklärt  Scheffler: „Die Nachfrage nach hochwertigen Flächen in erstklassigen Lagen ist konstant hoch und die Nachfrage übersteigt das Angebot“.
Als Novum am Wiener Büromarkt beobachtet er allerdings großflächige Untervermietungen, wie etwa am Wiener Hauptbahnhof. Auch diese seien ohne nennenswerte Preisabschläge auf Niveau der Hauptmietverhältnisse abgeschlossen worden. Leicht gestiegen ist hingegen die Leerstandsquote im zweiten Quartal. Sie liegt bei 4,1 Prozent und ist damit im Vergleich zum ersten Quartal um 0,2 Prozentpunkte gestiegen, berichtet Martin Denner BSc, Leiter Immobilien Research bei Otto Immobilien.

* Für Büroflächen gemäß den Qualitätsstandards des Vienna Research Forums (moderne Büroflächen, ab 1990 gebaut/generalsaniert mit gewissen Qualitätskriterien

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