Artenvielfalt: Wissenschaftler fordern Konzept und Details

Biodiversität
Biodiversität(c) BIO AUSTRIA (Edler)
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Inhaltliche und rechtliche Abklärungen und Absicherungen fordert der „Österreichische Biodiversitätsrat“ von Umweltministerin Gewesssler.

Geld allein ist zu wenig, obwohl über das Ausmaß der vorhandenen Mittel diskutiert werden kann: Im Jahr 2019 hat der „Österreichische Biodiversitätsrat“ gefordert, dass ein Biodiversitätsfonds eingerichtet und mit einem Geldpolster von einer Milliarde Euro ausgestattet werde. Damit sollten Maßnahmen finanziert werden, um den dramatischen Schwund der Artenvielfalt zu stoppen.

Immerhin schaffte es der Biodiversitätsfonds – als Umsetzungsinstrument für eine Biodiversitätsstrategie – ins Regierungsprogramm. Ausgestattet mit zunächst fünf Millionen Euro wurden die Mittel in diesem Frühjahr um 50 Millionen erhöht (auf die nächsten 10 Jahre verteilt). Vor kurzem wurden 210 Projekte eingereicht, die nun von einer Jury bewertet werden.

„Ein wichtiges Signal“, meint dazu Franz Essl, Vorsitzender des Biodiversitäts-Rats, der ein Plattform von 21 Wissenschaftlern in diesem Forschungsgebiet ist. „Wesentlich ist dabei, dass der nationale Biodiversitätsfonds inhaltlich gestärkt und finanziell ausgebaut wird, und dass es eine enge Einbindung der vorhandenen wissenschaftlichen Expertise gibt.“

Allerdings braucht es über diesen Zeitpunkt hinausgehende Maßnahmen, um die Strategie weiterzuentwickeln. Konkret müsse eine adminsitrativ-rechtliche Struktur geschaffen werden, dass der Fonds für Artenvielfalt einen „unabhängigen und langfristig abgesicherten Rahmen hat“, heißt es in dem offenen Brief an Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Es müsse außerdem einen Strategieplan geben, der Prioritäten setze; entscheidend sei ein „umfassender Ansatz“. Alle Entscheidungen zum Thema müssten fernab der Parteipolitik „evidenzbasiert, transparent und qualitätsorientiert“ getroffen werden. Und es müsse schließlich ein „verbindlicher Plan“ entwickelt werden, aufgrund dessen der nationale Biodiversitätsfonds weiterentwickelt werde. Zu guter Letzt bietet der Biodiversitätsrat seine Mitarbeit an und ersucht um ein persönliches Gespräch mit der Ministerin.

>> Die Stellungnahme des Rats in vollem Wortlaut

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