Regierungschef Stefan Löfven wurde vor kaum zwei Wochen per Misstrauensvotum abgewählt – nun kehrt er wieder zurück.
Das schwedische Sommertheater dauerte neun Tage und ist auch schon wieder vorbei: Premier Stefan Löfven wurde in dieser Zeit abgewählt und am Mittwoch wiedergewählt.
Per Misstrauensvotum war der Sozialdemokrat vor zwei Wochen im Zuge eines Streits mit der Linkspartei um die Mietpreisbindung bei Neubauten vom Parlament gestürzt worden. Am Mittwoch erhielt er dann wieder die nötige Unterstützung, um erneut das Amt des Regierungschefs zu übernehmen. Oder anders gesagt: Jene Stimmen, die Löfvens Rückkehr als Premier hätten verhindern können, waren um nur zwei zu wenige.
Mit seiner ruhigen, etwas trägen, aber verständlichen Art zu reden, hat der Arbeitersohn zu Beginn seiner Zeit als Parteivorsitzender und Spitzenkandidat 2012 so manchen Genossen an sich zweifeln lassen. Zu unrecht, wie sich seitdem immer wieder zeigt. Nachdem Löfven im Jahr 2012 mit dem rechten Parteiflügel der Sozialistischen Arbeiterpartei Schwedens (SAP) fast putschartig den seit Langem erstmals wieder vom linken Flügel stammenden Spitzenkandidat Håkan Juholt abgelöst hatte, gelangen ihm immer wieder strategische Verhandlungskunststücke.