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Ziehen Sie Bilanz, bevor es zu spät ist!

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Mature woman wearing knit hat running during winter model released Symbolfoto FVDF00276(c) imago images/Westend61 (Frank van Delft via www.imago-images.de)
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Können Sie sich noch an ihre guten Vorsätze zu Jahresbeginn erinnern? War „mehr Sport“ darunter?

Können Sie sich noch an ihre guten Vorsätze zu Jahresbeginn erinnern? Ich wette (womöglich stecke ich EM-bedingt ein bisschen im Tippfieber), es war irgendetwas mit Sport dabei. 10.000 Schritte pro Tag vielleicht, zweimal in der Woche ins Fitnessstudio? Letzteres war wohl eher das Jahr davor. Ich gehöre jedenfalls auch dazu. Aber weil ich meine Inkonsequenz mittlerweile ganz gut kenne, wurde es ein ganz konkretes und niedrig angesetztes Ziel: ein Kilometer pro Tag laufen. Also nicht unbedingt jeden Tag, aber in Summe dann 365 Kilometer am Ende des Jahres.

Das kann ja nicht so schwer sein. Auch wenn im Laufe des Jahres andere Aktivitäten wie wandern, Rad fahren oder Beachvolleyball dem Laufrhythmus Konkurrenz machen. Ein kleiner Sieben-Kilometer-Dauerlauf pro Woche, kein Problem. Zumal man es im Vorjahr auch geschafft hat. Dass die letzten Kilometer nur Stunden vor Silvester zurückgelegt wurden – ein Sturz auf dem vereisten Waldweg inklusive –, ist unerheblich. Geschafft ist geschafft.

Nun ist der Juni vorbei. Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Dafür eignet sich das erste Jahreshälften-Ende ohnehin besser. Immerhin kann man den Kurs noch korrigieren.

Also der Blick auf die Laufstatistik. Natürlich wurde jeder Meter in der App getrackt, schließlich läuft man ja nicht zum Vergnügen! Die ersten Monate waren gut. Konstant. Der April sticht heraus, da wurden Kilometer gemacht. War da was? Ach ja, Osterlockdown. Auch der Mai ist nicht zu verachten. Das kalte Wetter hatte etwas für sich, wenn man Regenläufe mag.

Doch im Juni dann die erschreckende Zahl: null. Kein einziger kleiner Laufschritt. Wie das? Ach ja, man darf wieder unter Menschen. Und es war heiß.

Jetzt ist Juli, und auch dort klafft eine Null. Und es ist immer noch heiß. Doch die gute Nachricht: Es ist erst Juli. Ein halbes Jahr Zeit, um den Rückstand aufzuholen. Ab jetzt werden es eben neun Kilometer pro Woche. Das kann ja nicht so schwer sein.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.07.2021)

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