Morgenglosse

Österreichs Kultur braucht Basisarbeit, keine heiße Luft

APA/HANS PUNZ
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Da einem Begriffe wie Visionen und Durchsetzungskraft schon lang nicht mehr vordringlich zu Österreichs Kulturpolitik einfallen, wäre Basisarbeit das Mittel der Wahl.

Österreichs Kultur braucht Basisarbeit, keine heiße Luft.
Das Einzige, was langfristig Sinn ergäbe, wäre kulturelle Bildung.
Heute, Freitag, um 11 Uhr, gibt Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer den „Startschuss für die erste Kunst- und Kulturstrategie Österreichs“. Was martialisch klingt, fing schleichend an: Eine solche Strategie steht seit 2017 in den Regierungsprogrammen. Dass sie vorgestellt wird, wenn alle am See sind oder dorthin eilen, lässt wenig Hoffnung zu.

Auch dass bisher nichts von diesem „strukturierten Verfahren mit allen Gebietskörperschaften unter Partizipation von Kulturinitiativen, Künstlern, Kulturarbeitern“ durchgedrungen ist, stimmt angesichts hiesiger Usancen skeptisch. Deutet doch alles auf noch heißere Luft als auf konkrete Lösungen hin (bitte keine Bundesmuseum-Holding, bitte eine Bundeskulturstiftung!).

Oder darauf, dass überhaupt erst der Startschuss für die Erstellung einer Strategie gemeint ist. Da einem Begriffe wie Visionen und Durchsetzungskraft schon lang nicht mehr vordringlich zu Österreichs Kulturpolitik einfallen, wäre Basisarbeit das Mittel der Wahl. Sie sollte den Grünen liegen: Die einzige derzeit sinnvolle Kulturstrategie für unser „Kulturland“ wäre es, in die erneuerbare Energie Jugend zu investieren und Kultur in den Schulen zu einem Hauptfach zu machen. Und sie nicht, wie angekündigt, zu nichts zusammenzustreichen.

E-Mails an: almuth.spiegler@diepresse.com

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