Cultural Appropriation

Kritikwürdige Couture: Kulturelle Aneignung im Hause Gaultier

Zwei Looks aus der Kollektion von Sacai für Jean Paul Gaultier.
Zwei Looks aus der Kollektion von Sacai für Jean Paul Gaultier.IMAXtree/Filippo Fior
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Die japanische Designerin Chitose Abe zitiert in einer Hommagekollektion zwei „mongolisch inspirierte“ Entwürfe von Jean Paul Gaultier: Was in den Neunzigerjahren noch Usus war, ist 2021 ein unsensibler Mode-Faux-Pas.

Die Zusammenarbeit sollte den „Beginn einer neuen Ära“ darstellen, wie das Modehaus verlautbarte: Nach dem Rückzug von Jean Paul Gaultier aus seinem Maison werden beginnend mit der Wintersaison 2021 wechselnde Gastkreative ihre Haute-Couture-Entwürfe als Hommage an die Handschrift des Pariser Designers anlegen. Den Anfang machte die Japanerin Chitose Abe, Gründerin der international anerkannten Avantgardemarke Sacai. Sie zitierte Charakteristisches aus Gaultiers Ästhetik, etwa Nadelstreifanzüge, den berühmten Spitz-BH und natürlich Gaultiers berühmte „Marinière“, das Matrosenleibchen.

Zwei ihrer Rückverweise auf die Arbeit Gaultiers ließen aber stutzig werden, denn sie machen sich in einer 2021 vorgestellten Kollektion als störende, ja als unsensibel ausgewählte Elemente aus. So schickte Abe  zwei Looks über den Laufsteg, die auf die „mongolische Kollektion“ von Gaultier aus dem Jahr 1994 verwiesen. 

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