Filmpreisgala

Österreichischer Filmpreis: Ein fröhliches Minderheitenkarussell

VERGABE 'OeSTERREICHISCHER FILMPREIS 2021': RIAHI / BAXANT
VERGABE 'OeSTERREICHISCHER FILMPREIS 2021': RIAHI / BAXANTAPA/HANS PUNZ
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Die Kinobranche will mehr Diversität zeigen. Die Regie-Brüder Riahi interpretierten ihren Auftrag bei der Gala auf ironische Art.

Ob sich das die Veranstalter des Österreichischen Filmpreises so vorgestellt hatten, als sie Arman T. und Arash T. Riahi für die Inszenierung ihrer Gala engagierten? Die beiden erfolgreichen Regie-Brüder waren auch als Symbol für jene Diversität ausgewählt worden, die im heimischen Filmschaffen an vielen Stellen noch wenig ausgeprägt ist, die zu erreichen sich die Branche laut regelmäßiger Bekundungen aber fest vornimmt – nicht zuletzt durch ein „Gender- und Diversity-Lektorat“, das alle Filme, die eine Förderung bekommen sollen, nach Diversitätskriterien abklopft.

Die iranischstämmigen Riahi-Brüder, die in diesem Kontext gerne als eine Art Posterboys des migrantischen heimischen Filmschaffens präsentiert werden, näherten sich der Aufgabe mit ironischer Lässigkeit – und spielten am Donnerstagabend im Globe Wien ein fröhliches Minderheitenquartett jenseits aller identitätspolitischen Erwartungen. Man wolle alle Kriterien erfüllen, damit die Gala auch nächstes Jahr noch gefördert werde, witzelten sie – und holten sich kurzerhand eine unterstützende Moderatorin aus der Minderheit der Rothaarigen auf die Bühne: Die Schauspielerin Michaela Schausberger ließ bis zuletzt daran glauben, dass sie wirklich völlig unvorbereitet aus dem Publikum gefischt worden sein könnte.

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