Afghanistan

Joe Biden: Der kriegsmüde Präsident gibt endgültig w. o.

Joe Biden wurde im Lauf des Afghanistan-Kriegs zu einem immer größeren Skeptiker.
Joe Biden wurde im Lauf des Afghanistan-Kriegs zu einem immer größeren Skeptiker. Imago
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Joe Biden erklärte das Ende des längsten US-Kriegs der Geschichte. Er war seit Langem ein Skeptiker.

Wien/Washington. Joe Biden war als Vizepräsident Barack Obamas noch nicht angelobt, als der langjährige Senator und außenpolitische Veteran 2009 nach Kabul flog, um Hamid Karzai ins Gewissen zu reden. Er möge doch seine Aufgabe als Staatschef wahrnehmen und die grassierende Korruption im Land bekämpfen, appellierte er an den afghanischen Präsidenten.

Karzais Bruder war in Washington wegen dubioser Geschäfte in Verruf geraten, was der Angelegenheit eine gewisse Pikanterie verlieh. Das Gespräch mit Hamid Karzai ging jäh zu Ende, als Biden die Serviette auf den Boden warf, um das Essen unwirsch zu beenden.

Die Begegnung datiert als Wendepunkt in der Position des nunmehrigen US-Präsidenten zum Afghanistan-Krieg. Im März 2009 meldete der Obama-Vize Skepsis über die Aufstockung der US-Truppen um 30.000 Soldaten an. Er blieb in der Minderheit gegenüber Außenministerin Hillary Clinton, Verteidigungsminister Robert Gates und letztlich gegen Oberbefehlshaber Obama. Biden trat dann aber auch gegen die Kommandoaktion gegen Osama bin Laden 2011 ein – vermutlich der größte zählbare Erfolg.

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