Italien

Die Fünf Sterne im Bruderkrieg

Giuseppe Conte wollte die Fünf Sterne zähmen – und wurde vom mächtigen Boss, Beppe Grillo, de facto gefeuert.
Giuseppe Conte wollte die Fünf Sterne zähmen – und wurde vom mächtigen Boss, Beppe Grillo, de facto gefeuert.Imago
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Der Machtkampf zwischen Beppe Grillo und Giuseppe Conte lähmt die stärkste Partei – und wird zum Problem für die Regierung.

Sie verkörpern die zwei Seelen der italienischen Fünf Sterne: Auf der einen Seite Ex-Premier Giuseppe Conte, der adrette Rechtsanwalt, angepasst, konziliant, auch international beliebt – und ideologisch flexibel. Ihm steht Parteigründer Beppe Grillo gegenüber, der Kabarettist mit dem zerzausten Haar, der politisch inkorrekte Provokateur – mit Hang zum tyrannischen Übervater.

Die Rolle des zornigen Übervaters spielte Grillo jetzt wieder überzeugend: Ende Juni feuerte er de facto Conte, den von ihm designierten „Parteichef“. „Conte hat weder eine politische Vision noch Managementfähigkeiten. Er hat keine organisatorische Erfahrung und keine Fähigkeit zur Innovation“, polterte Grillo. In Wahrheit war der Ex-Premier einen Schritt zu weit gegangen: Er wollte, als Teil seiner Pläne zur „Zähmung“ der Fünf Sterne, den unberechenbaren Grillo zahnlos machen. Denn Conte will die Bewegung in eine normale Partei verwandeln, samt Statut und linksliberaler Ausrichtung. Der Kabarettist bliebe demnach „Garant“, eine Art Logo, mit nur symbolischer Macht.

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