Hinter Big Red Machine stecken Aaron Dessler (The National) und Justin Vernon (Bon Iver). Am 27. August erscheint das zweite Album „How Long Do You Think It's Gonna Last?“.
Big Red Machine: „The Ghost of Cincinatti“. Vom pinken Mond sang einst Nick Drake, von der Stadt der Engel später Elliott Smith. Und Aaron Dessler, dessen Stimme so stark an die beiden erinnert? „I'm over the hill, I'm over the rhine, for the millionth time.“ Er meint nicht den deutschen Fluss Rhein, sondern den Stadtteil Over-the-Rhine in Cincinnati, Ohio. In dem gentrifizierten früheren Armenviertel parkt er, schaut auf das Wasser oder beobachtet den Verkehr auf der Covington Bridge, die fast wie die Brooklyn Bridge aussieht. Er geistert durch Parks, streift durch die Straßen. Fühlt sich „overlooked“, obwohl er und Bandkollege Justin Vernon zu den erfolgreichsten US-Indiemusikern zählen. Es sind Zeilen über innere Unruhe, begleitet von Akustikgitarren, die nach Nähe klingen, und nach Alleinsein. Dessler hat zumindest einen Anker, ist „somebody's father“ – anders als Drake und Smith, deren Streifzüge viel zu früh endeten.
Den Song der Woche küren diese Woche Heide Rampetzreiter („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at .
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.07.2021)