Die neuen Richtlinien üben einen „unangemessenen Druck auf Nutzer“ aus. Zudem seien die Unklarheiten darin ein Verstoß gegen EU-Verbraucherrecht, hält der Europäische Verbraucherverband in einer Beschwerde fest.
Im Jänner kündigte Facebook an, seine Nutzerdaten mit jenen von WhatsApp verschmelzen zu wollen. Nach Massenxodus der Nutzer auf alternative Plattformen, schlug das Zuckerberg-Unternehmen einen versöhnlicheren Ton an. Um schlussendlich schrittweise jene auszusperren, die das nicht hinnehmen wollen. Ein halbes Jahr später reagieren auch die europäischen Verbraucherschutzorganisationen. Sie kritisieren das Vorgehen und reichten Beschwerde ein.
Der Europäische Verbraucherverband (BEUC) und acht seiner Mitglieder kritisierten die Änderungen und reichten Beschwerde bei der Europäischen Kommission und dem europäischen Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden ein. Sie beklagen, Whatsapp dränge Nutzer zu Unrecht, die neuen Richtlinien zu akzeptieren.>>> Was sich mit den Nutzungsbedingungen ab Mai geändert hat
Künftig will Facebook mit seinem populären Messenger-Dienst WhatsApp Geld verdienen. Was sich für Nutzer ändert und was es zu beachten gilt und wie die EU helfen könnte.
"Der Inhalt dieser Benachrichtigungen, ihre Art, ihr Zeitpunkt und ihre Wiederholung üben einen unangemessenen Druck auf die Nutzer aus und beeinträchtigen ihre Wahlfreiheit", hieß es am Montag. WhatsApp habe es versäumt, die Art der Änderungen in klarer und verständlicher Sprache zu erklären. "Diese Unklarheit stellt einen Verstoß gegen das EU-Verbraucherrecht dar, das Unternehmen verpflichtet, klare und transparente Vertragsbedingungen und kommerzielle Kommunikation zu verwenden", erklärten die Verbraucherschützer. Sie forderten das europäische Netz der Verbraucherbehörden und die EU-Datenschutzbehörden auf, zusammenzuarbeiten, um diese Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Verbraucherrechte anzugehen.>>> Verwirrung um neue Nutzungsbedingungen: „Das geht auf unsere Kappe"
Weltweit gelten inzwischen die neuen Nutzungsbedingungen, die es Whatsapp ermöglichen, Daten mit der Mutter Facebook und anderen zum Konzern gehörenden Diensten wie Instagram zu teilen. Allein die Ankündigung hatte in vielen Ländern einen Aufschrei ausgelöst, weswegen WhatsApp das Inkrafttreten auf Mai verschob.
(bagre/APA)