Öffentlicher Verkehr

1-2-3-Ticket: Ostregion fordert gleichzeitigen Start aller Varianten

Der Verkerhsverbund Ostregion ist mit dem Vorgehen von Ministerin Gewessler nicht einverstanden.
Der Verkerhsverbund Ostregion ist mit dem Vorgehen von Ministerin Gewessler nicht einverstanden.APA/HELMUT FOHRINGER
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Der Verkehrsverbund Ostregion wirft dem Verkehrsministerium eine zu geringe Finanzierung vom Bund und zu späte Gespräche vor. Ministerin Gewessler dementiert: "Haben mit allen Verbünden von Anfang an das Gespräch gesucht."

Der für das österreichweite 1-2-3-Ticket für die Öffis noch ausstehende Verkehrsverbund Ostregion (VOR), für die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland zuständig, hat sich für seinen Bereich für eine gleichzeitige Einführung der Regionalvarianten mit dem Österreichticket ausgesprochen. Hier habe man 60 Prozent des öffentlichen Verkehrs. Zudem sollten Niederösterreich und das Burgenland als eine Region gelten, forderte der VOR.

VOR-Geschäftsführerin Karin Zipperer argumentierte am Montag im Ö1-"Mittagsjournal" des ORF-Radios, dass "die Menschen vor allem das 1-er, das Regionalticket wollen", sie begründete dies mit der Nachfrage Berufspendler, die entweder das 1er, oder das 2er-Ticket wünschten. Der burgenländische Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) äußerte zudem gegenüber Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) den Wunsch, Niederösterreich und das Burgenland zu einer Region zusammenzufassen, damit die vom Burgenland zum Arbeitsplatz nach Wien pendelten Menschen nicht benachteiligt würden, die sonst ja für drei Bundesländer zu zahlen hätten.

Sechs Bundesländer haben Vertrag unterzeichnet

Die Pläne zum 1-2-3-Ticket halten inzwischen bei sechs Bundesländern, die einen "Umsetzungsvertrag" unterzeichnet haben. Somit fehlen nur noch die drei VOR-Regionen. Die 100 Millionen Euro jährlich, die vom Bund für das Ticketmodell für die Mitfinanzierung der regionalen Teile zur Verfügung gestellt wurden, kritisierte indes Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) im "Mittagsjournal" als zu gering. Man brauche ein Vielfaches davon, so Schleritzko, damit man nicht in einigen Jahren auf der Finanzierung "sitzen bleibe".

Sowohl der niederösterreichische Mobilitätslandesrat wie auch VOR-Geschäftsführerin Zipperer hielten Gewessler vor, dass diese mit der Ostregion als größten Partner des 1-2-3-Projekts zuletzt Verhandlungen aufgenommen habe. Die Verkehrsministerin wies diese Vorwürfe im "Mittagsjournal" zurück. "Wir haben mit allen Verbünden von Anfang an das Gespräch gesucht", und es habe eine Reihe von Terminen gegeben. Gegenüber der Forderung, alle Varianten von 1-2-3 gleichzeitig einzuführen, hob Gewessler die drei Stufen des Tickets hervor, die bis zum Ende der Legislaturperiode abgeschlossen sein sollten.

Niederösterreich und Burgenland als eine Zone?

"Je schneller die Bundesländer fertig sind, umso besser für das Gesamtprojekt", das Österreichticket, also die bundesweite Stufe 3, soll nach den Plänen von Gewessler noch dieses Jahr starten, der Bund übernehme hier zu 100 Prozent die Einnahmenausfälle. Zu den 100 Millionen für die Regionaltickets sagte sie, dass man bei den sechs Ländern schon gute Lösungen gefunden habe, das hoffe sie auch für die VOR. Die vorgeschlagene Zusammenlegung von Niederösterreich und Burgenland zu einer Region nannte Gewessler "eine sehr gute Basis":

Wird das 1-2-3-Ticket in der geplanten Form umgesetzt, dann kann man mit einem Jahresticket zum Preis von 1.095 Euro im ganzen Land mit allen Öffis fahren. Weiter soll dann um 1 Euro pro Tag in einem Bundesland, um 2 Euro pro Tag in einem und im Nachbarbundesland, und um 3 Euro pro Tag das gesamte Bundesgebiet befahren werden können.

(APA)

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