Ausstellung

70 Mal Arnold Schönberg hören

Archivbild von Arnold Schönberg.
Archivbild von Arnold Schönberg.APA
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Zum 70. Todestag seines Namenspatrons präsentiert das Arnold Schönberg Center im Internet eine „transatlantische Hörreise“ zu den Wirkungsstätten des Schöpfers der „Zwölfton-Methode“.

„Pack deine sieben Zwetschken ein und komm,“ lautete der telefonische Auftrag des Komponisten Arnold Schönberg an seinen Sohn Georg, der Mitte der Dreißigerjahre noch in Wien lebte. Der Vater war mit seiner zweiten Frau und der kleinen Tochter Nuria längst ins amerikanische Exil gegangen. Die Grußbotschaft ist eine jener Tonaufnahmen, die das Wiener Schönberg Center dieser Tage im Verein mit der Mediathek im Internet abrufbar macht: Die Online-Ausstellung „Schönberg. Eine transatlantische Hörreise“ würdigt in 70 akustischen Stationen den Komponisten zum Gedenken an dessen 70. Todestag.

Berührend an diesem Tondokument ist für den Musikfreund vor allem der wienerische Jargon, den Schönberg zeitlebens nicht loswerden konnte und wohl auch nicht loswerden wollte. Wiener war er durch und durch, konnte auch entsprechend granteln, war aber vor allem bedacht darauf, als Musiker die Tradition seiner Stadt seit der Ära der Klassiker fortzusetzen. Von dieser Idee war er durchdrungen. Es ging für ihn um die „deutsche Musik“. Das klingt im Rückblick beinah völlig unverständlich, was allerdings nur beweist, wie gefährlich die aktuellen Tendenzen der sogenannten „Cancel Culture“ sind. Ein Geschichtsbild, das zu vieles ausblendet, trübt den Blick auf die Vergangenheit bis zur Unkenntlichkeit.

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