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Der Ball ist rund – und die Häute der Spieler sind bunt

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Es war die EM der großflächigen Tätowierungen. Auch Torjäger brauchen eben ihren Jagdzauber. Oder zumindest zeitgemäße Kriegsbemalung.

Immer, wenn mir etwas komisch vorkommt, beiße ich mir neuerdings auf die Zunge. Gemäß der chinesischen Weisheit: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.“ Die tiefsinnige Maxime verdanke ich einem EM-Fußballer, dem Schweizer Vorlagenmeister Steven „Super-“ Zuber. Entdeckt habe ich sie auf seinem linken Oberschenkel, zwischen dem Elefanten und der Hängematte.

Es war die Europameisterschaft der Eigentore, und sensibleZeitgenossen mögen dies auch ästhetisch meinen. Noch nie waren so viele Spieler großflächig tätowiert. Wer seine Haut, wie einstmals gang und gäbe, unverziert aufs Feld trug, musste sich wohl nackt und leer vorkommen. Stets zu bewundern waren pittoresk zugepflasterte Unterarme und durchstochene Wadeln. Die ganze pralle Pracht aber offenbarte sich erst nach dem Match, wenn sich die Athleten der verschwitzten Trikots entledigten.

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