US-Reise

Merkels 18. Ehrendoktor-Titel und ein Dinner im Weißen Haus

Archivbild vom 12. Juni vom G-7-Gipfel in Cornwall, als Biden und Merkel zuletzt persönlich aufeinander trafen.
Archivbild vom 12. Juni vom G-7-Gipfel in Cornwall, als Biden und Merkel zuletzt persönlich aufeinander trafen.APA/AFP/Bundesregierung/GUIDO BE
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Die deutsche Kanzlerin wird bei ihrer letzten US-Reise als Amtsträgerin von der Johns-Hopkins-Universität geehrt. Politisch stehen heiklere Themen am Programm: etwa die Gas-Pipeline Nord Stream 2.

Bei ihrem bevorstehenden Besuch in den USA kann die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mit demonstrativen Respektsbezeugungen ihrer Gastgeber rechnen. US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill werden am Donnerstag ein Abendessen zu Ehren der Regierungschefin im Weißen Haus geben, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Merkel werde dabei von ihrem Ehemann Joachim Sauer begleitet.

Bei ihrem Besuch in Washington werde der Kanzlerin zudem die Ehrendoktorwürde der renommierten Johns-Hopkins-Universität verliehen, sagte Seibert. Es sei ihr 18. Ehrendoktor-Titel.

Im Mittelpunkt des Besuchs stünden die bilateralen Gespräche mit Präsident Biden, sagte Seibert weiter. Im Anschluss an das Gespräch im Weißen Haus solle es eine gemeinsame Pressekonferenz geben. Ob Merkel auch US-Vize-Präsidentin Kamala Harris treffe, sei noch nicht klar.

In den Gesprächen zwischen Kanzlerin und Präsident dürfte auch das Streitthema Nord Stream 2 eine Rolle spielen. Merkels Sprecher wollte sich nicht dazu äußern, ob bei dem Treffen in Washington eine Beilegung zu erwarten sei. Die Gespräche über das Thema dauerten noch an, sagte er.

Lösung soll im Sommer gefunden werden

Der Streit um die von den USA abgelehnte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland belastet nach wie vor das deutsch-amerikanische Verhältnis. Beide Seiten hatten vereinbart, bis August eine Lösung finden zu wollen, die insbesondere Garantien für die Ukraine als Transitland für russisches Gas nach Europa enthält. Das Thema dürfte auch bei dem Gespräch der Kanzlerin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij am Montagabend in Berlin eine Rolle spielen.

Sprecher Seibert bekräftigte vonseiten der deutschen Regierung, dass die Ukraine ungeachtet der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 nach Deutschland Transitland für Gas aus Russland bleiben muss. "Dafür haben wir uns sehr eingesetzt", sagte er vor dem Treffen Merkels mit Präsident Selenskij. Seibert verwies auf den Abschluss des Gasvertrags zwischen der Ukraine und Russland. "Damit sind die Weichen gestellt", sagte er. Der Vertrag laufe bis Ende 2024 und sehe vor, dass die Parteien prüften, diesen Vertrag bis 2034 zu verlängern. Auch Gespräche mit den USA über dieses Projekt dauerten an, so Seibert. "Es ist ein Projekt der Wirtschaft", sagte er.

Maas reist auch in die USA

Auch der deutsche Außenminister Heiko Maas reist in dieser Woche in die USA. Am Dienstag breche er in die Industriestadt Detroit (Michigan) auf, danach reise er weiter nach New York, wie eine Außenamtssprecherin mitteilte.

In Detroit werde Maas die Produktionsstätte eines großen Impfstoffherstellers besuchen, sagte die Sprecherin. Der Fokus des Ministerbesuchs liege hier auf der bilateralen transatlantischen Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Innovation, etwa im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

In New York sollten den Angaben zufolge dann internationale Themen im Mittelpunkt stehen, unter anderem das Bemühen um eine politische Lösung des Konflikts in Libyen. Zu diesem Thema werde es am Donnerstag eine Sitzung des UNO-Sicherheitsrats geben.

(APA/AFP/dpa)

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