Im Burgenland wären Neuwahlen angebracht.
Seit Donnerstag vermelden Burgenländer eine Inflation einschlägiger Witze. Dabei ist die Sache durchaus ernst: Gefälschte Wahlkarten sind kein Kavaliersdelikt – auch wenn das mancher Bürgermeister offenbar glaubt.
Es gibt auch noch andere Lehren aus Unterrabnitz. Die Briefwahl wäre schleunigst zu reformieren: Wahlkarten sollten spätestens am Wahltag eingelangt sein. Es müsste unmöglich sein, für jemand anderen eine zu ordern. Und: Die Wahl sollte länger als vier Wochen angefochten werden können.
Außerdem würden dem Burgenland Neuwahlen gut anstehen. Weil es nicht sein darf, dass Bürgermeister womöglich ein Wahlergebnis manipulieren können. Und ein Land damit in Verruf bringen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2010)