Ein Wirkstoff ohne Nebenwirkungen hat für gewöhnlich auch keine Hauptwirkung. In diesem Naturgesetz stellen Impfstoffe keine Ausnahme dar.
Ob bei Kopfschmerztabletten, Vitamin-D-Tropfen oder cholesterinsenkenden Mitteln – wer einen Blick auf die möglichen Nebenwirkungen wirft, überlegt sich die Einnahme sehr genau. Und tut es dann zumeist doch. Denn zum einen treten die aufgelisteten Beschwerden eher selten auf, zum anderen nimmt deswegen kaum jemand pochende Kopfschmerzen, hohe Cholesterinwerte oder einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel mit all seinen unangenehmen Effekten in Kauf. Das Prinzip ist also klar – eine erwünschte Wirkung gibt es nicht ohne die Aussicht auf unerwünschte Wirkungen. Auch bekannt als Nutzen-Risiko-Abwägung.
Dass dieser Grundsatz selbstverständlich auch für Impfstoffe gilt, scheint bei nicht wenigen in Vergessenheit geraten zu sein – vielleicht wegen der relativ guten Bekömmlichkeit gängiger Vakzine wie etwa jener gegen die Grippe, FSME und Mumps, Masern, Röteln. Vielleicht aber auch, weil es in den vergangenen Jahrzehnten keine Notwendigkeit für Massenimpfungen gab, im Zuge derer zu erwartende und auch unvermeidliche Impfreaktionen sowie Nebenwirkungen bis hin zu schweren Verläufen und Todesfällen häufiger dokumentiert worden wären und eine umfassende Medienberichterstattung nach sich gezogen hätten.