Hamdam statt Tinder

Iran startet islamische Onlineplattform für Partnersuche

Den Jugendlichen soll mit der neuen Dating-Plattform die Partnersuche nach islamischen Kriterien erleichtert werden.

Der Iran hat eine neue Onlineplattform gestartet, die Jugendlichen nach islamischen Kriterien die Partnersuche erleichtern soll. Die Plattform "Hamdam" - Gefährtin/Gefährte - wurde am Montag von Mohammed Ghomi, dem Leiter des islamischen Propagandabüros, in Betrieb genommen.

"Familie ist enorm wichtig, und diese Plattform kann auf der Basis wissenschaftlicher und religiöser Kriterien Jugendlichen die Suche nach richtigen Lebenspartnern ermöglichen", sagte der Kleriker laut Nachrichtenagentur Mehr.

Die Bemühungen des iranischen Establishments, in den letzten 42 Jahren religiöse Kriterien im Iran umzusetzen, sind laut Beobachtern kläglich gescheitert - auch beim Tabuthema Sex vor der Ehe. Insbesondere die Jugendlichen bevorzugen den westlichen Lebensstil, den sie täglich im Internet und Satellitenfernsehen verfolgen.

In der Zwischenzeit haben es heiratswillige Jugendliche im Iran wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der Wirtschaftskrise schwer. Weil sich viele junge Menschen keinen Wohnraum leisten können, sinkt seit Jahren die Heiratsrate im Land sowie die Bevölkerungszahl. Beides macht dem religiösen Establishment ernsthaft Sorgen.

Der neugewählte iranische Präsident Ebrahim Raisi hat nun versprochen, Jugendlichen die Eheschließung zu erleichtern. Sie sollten heiraten, er werde sich um ihre Unterkunft kümmern. Wie Raisi dies in der derzeitigen Krise jedoch finanzieren will, sagte er bisher nicht.

(APA/DPA)

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