Analyse

SPÖ-Eskalation auf "Kindergartenniveau"

Rendi-Wagner und Doskozil richten sich derzeit täglich Vorwürfe aus - ohne Ende in Sicht. Für die Genossen in Oberösterreich wird das zunehmend zum Problem.
Rendi-Wagner und Doskozil richten sich derzeit täglich Vorwürfe aus - ohne Ende in Sicht. Für die Genossen in Oberösterreich wird das zunehmend zum Problem.(c) Ernst Weingartner / picturedesk.com
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Sein Streit mit SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner entwickle sich zur „Posse“, sagt Hans Peter Doskozil. Die rote Selbstdemontage stört unterdessen die SPÖ-Wahlkampagne in Oberösterreich.

„Opposition ist Mist“, sagte einst der deutsche SPD–Politiker Franz Müntefering. Danach dürfte sich der Berufsalltag für viele Politiker insbesondere dann anfühlen, wenn sie in Form einer Selbstzerfleischung praktiziert wird. „Sie ist nicht härter als andere Berufe“ lautete am Montag die Antwort der SPÖ-Parteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner auf die Frage im Puls24-Sommergespräch, ob Politik „wirklich so ein brutales Geschäft sei“. Doch wer der Eskalation zwischen ihr und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in den vergangenen Tagen zugehört hat, könnte durchaus anderer Meinung sein.

Auf Rendi-Wagners Vorwürfe in jenem TV-Interview, in dem sie Doskozil offen als „unehrlich“ und „inkonsequent“ bezeichnete, folgte am Dienstag die erwartbare Retourkutsche: „Das ist Kindergartenniveau“, sagte Doskozil am Rande einer Pressekonferenz. „Auf so ein Niveau begebe ich mich nicht.“

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