Filmfestival

Cannes: Vom Puppenhaus ins Pandämonium

Eigentlich ist es unerlaubt, für Stars macht Cannes eine Ausnahme: Adrien Brody (2.v.r.) knipst ein Selfie mit Tilda Swinton, links lächelt Wes Anderson.
Eigentlich ist es unerlaubt, für Stars macht Cannes eine Ausnahme: Adrien Brody (2.v.r.) knipst ein Selfie mit Tilda Swinton, links lächelt Wes Anderson.(c) REUTERS (JOHANNA GERON)
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Neue Filme von Wes Anderson und Kirill Serebrennikow feierten in Cannes Premiere: Während „The French Dispatch“ US-Auslandskorrespondenten ein Denkmal setzt, schickt „Petrov's Flu“ auf wilden Rockparcours durch Russland.

Es dauert nicht mehr lang, dann kann Wes Anderson sein eigenes Filmfestival eröffnen, mit eigenem roten Teppich – so üppig ist mittlerweile die Liste der Stars in seinen Arbeiten. Allein mit der Besetzung seines jüngsten Films „The French Dispatch“ (der am Montag bei den Filmfestspielen von Cannes Premiere feierte) könnte man Dutzende von Oscar-Dramen befüllen. Ein Großteil der Darstellerprominenz huscht zwar nur kurz durchs Bild, aber von „Gastauftritten“ kann trotzdem keine Rede sein: Arrivierte Charakterköpfe werden bei Anderson ins filmische Gesamtgefüge eingefasst wie Brillanten in Edelmetall.

Insofern passend, dass Andersons Promiparade auf der Croisette in einem vergoldeten Partybus angekarrt wurde. Gut gelaunt tummelten sich die Berühmtheiten – darunter Bill Murray, Tilda Swinton und Teenie-Herzensbrecher Timothée Chalamet – zusammen mit dem renommierten US-Regisseur auf der Freitreppe vor dem Palais des Festivals. Die in Cannes übliche, um nicht zu sagen obligatorische Pressekonferenz nach der Premiere blieben sie allerdings schuldig – aus Zeitmangel, wie es heißt. Starkanonaden haben ihren Preis.

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