Neubauwohnungen

Österreich bei Quadratmeterpreisen europäischer Spitzenreiter

(c) Stanislav Jenis
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Eigentum wird immer mehr zum Luxus: Eine 70-Quadratmeter-Wohnung kostet in Österreich durchschnittlich 10,6 Jahresgehälter. Im internationalen Vergleich sind die Mieten hingegen sehr günstig. Wien gilt als besonders mieterfreundlich, Graz und Linz werden teurer.

Der Quadratmeterpreis für eine Neubauwohnung ist hierzulande auf durchschnittlich 4.457 Euro gestiegen. Damit ist Österreich im Europavergleich an der Spitze, geht aus einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Deloitte hervor. Österreich liegt aber auch bei der Zahl der Wohnbauinitiativen unter den untersuchten Staaten vorne.

Nur in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Israel liegt der Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen im Schnitt ebenfalls bei mehr als 4.000 Euro. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis beim Wohnungskauf ist laut dem neuesten Deloitte "Property Index" im Vorjahresvergleich in Österreich um 5,84 Prozent gestiegen. Eine 70-Quadratmeter-Wohnung koste hierzulande durchschnittlich 10,6 Jahresgehälter, so Deloitte.

Nur in Serbien blättert man mit 15 Bruttojahresgehältern noch mehr hin als hierzulande. In Irland hingegen ist eine Eigentumswohnung am erschwinglichsten - für den Kauf müssen nur 3,1 Bruttojahresgehälter locker gemacht werden.

Österreich auch bei Zahl der Bauprojekte voran

"Trotz des Corona-Krisenjahres gehen die Wohnungspreise in Österreich weiter nach oben", so Immo-Expertin Gabriele Etzl. "Die steigenden Baukosten und die hohe Attraktivität von Immobilien als Anlageform sind die Hauptgründe für diese Preisentwicklung. Aktuell deutet alles darauf hin, dass sich dieser Trend in den nächsten Monaten noch verstärken wird."

Laut Studie ist Österreich im europäischen Vergleich führend bei Wohnbauvorhaben: 2020 wurden 10,9 Bauprojekte pro 1.000 Einwohner initiiert. Rumänien und Polen folgen auf den Plätzen mit 7,5 bzw. 5,9 geplanten Wohnungen. Lettland bildet das Schlusslicht mit 1,2 Bauvorhaben auf 1.000 Einwohner.

Mieten: Graz und Linz teurer als Wien

Verglichen mit anderen Metropolen ist Wien sehr mietfreundlich - im Schnitt sind in der Bundeshauptstadt nur 8,65 Euro je Quadratmeter zu zahlen. Paris ist die teuerste europäische Stadt für Mieter. 28,60 Euro pro Quadratmeter kostet dort eine Mietwohnung im Monat. Auch in London und Oslo müssen Mieter mit einem Quadratmeterpreis von mehr als 20 Euro rechnen. Günstigste europäische Hauptstadt ist Sofia mit 4,49 Euro. In Linz muss für die monatliche Miete ein Betrag von durchschnittlich 9,94 Euro, in Graz 9,59 Euro pro Quadratmeter berappt werden.

"Wien ist nach wie vor eine leistbare Mieterstadt. Das ist unter anderem auf den geförderten Wohnbau und das umfassende österreichische Mietrechtsgesetz zurückzuführen", erläutert Etzl. "Die aktuelle Studie belegt für Österreich: Mieten ist für eine breite Bevölkerungsschicht leistbar, Eigentum wird aber immer mehr zum Luxus."

(APA)

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