Logos und kein Ende in Sicht: Auch die exklusivsten Maisons beschriften weiterhin eifrig ihre Entwürfe, hie und da freilich mit kreativen Variationen.
Manchen Trendorakeln zufolge sollte die absolute Logomanie der Luxusmarken, die hierin Streetstyle-Brands in nichts nachstehen, mit der anstehenden Saison abflauen. Das dürfte sich aber nicht in allen Designbüros herumgesprochen haben. Für den Höhenflug der Logos in ihren Oversized-Ausführungen und an prominenter Stelle - alles in allem wahrlich das Gegenteil von stilvollem Understatement - sorgten nicht zuletzt Kooperationen mit Influencern in Apps wie Instagram oder Tiktok. Nicht immer werden Outfits und Marken als Kooperationspartner ausgewiesen und offenkundig getagged, sodass Kleidungsstücke ihre eigene Identität auf den ersten Blick offenbaren müssen. Eine Zeitlang schien es zuletzt fast unmöglich, Markenware ohne sichtbares Logo zu bekommen.
In seiner Jubiläumskollektion anlässlich des 100-jährigen Bestehens von Gucci bediente sich Chefdesigner Alessandro Michele im Formenfundus einer Schwestermarke des Kering-Luxusmarkenkonglomerats: Gucci und Balenciaga verschmolzen im Rahmen eines Hackathons zu einem hybriden Geschöpf. Beobacher waren sich nicht sicher, ob von Balenciucci oder Gucciaga die Rede sein sollte.