Proteste

"Gefährliche Situation": Südafrika mobilisiert weitere Soldaten

Anti-Zuma-Proteste in Südafrika
Anti-Zuma-Proteste in Südafrika(c) Getty Images (Brent Stirton)
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Alle verfügbaren Reservisten erhielten einen Marschbefehl. Die Hafenstadt Durban ist besonders schwer von der Gewalt der Proteste betroffen.

Südafrikas Regierung hat weitere 25.000 Soldaten mobilisiert, um die gewalttätigen Proteste im Lande zu bekämpfen. Es handelt sich damit um einen der größten Militäreinsätze seit Bestehen eines demokratischen Südafrikas. Alle verfügbaren Reservisten erhielten einen Marschbefehl, hieß es in einer Erklärung der Armee vom späten Mittwochabend. Sie hätten sich am Donnerstagmorgen mit all ihrer Ausrüstung bei ihren Einheiten zu melden.

Verteidigungsminister Nosiviwe Mapisa-Nqakula hatte am Mittwochabend das Parlament über den geplanten Einsatz informiert, wie der TV-Sender eNCA berichtete. Die Mobilisierung muss noch von Präsident Cyril Ramaphosa gebilligt werden. Bisher sind 5000 Soldaten eingesetzt.

Polizeiminister Bheki Cele hatte am späten Abend in einem Vorort von Durban vor laufender Kamera den Fund Zehntausender Schuss scharfer Munition bekanntgegeben. Dem TV-Sender Newzroom Africa sagte er: "Einige Leute bereiten sich auf einen Krieg vor." Es sei falsch, dass Menschen nur aus Hunger plünderten - einige davon bewaffneten sich auch. "Eine gefährliche Situation", sagte er ohne weitere Erklärung.

Krawalle und Plünderern

Die Hafenstadt Durban und die sie umgebende Provinz KwaZulu-Natal sind besonders schwer von der Gewalt betroffen. Dort formieren sich auch zivile Bürgerwehren.

Die Regierung mobilisierte das Militär in KwaZulu-Natal sowie im Ballungsgebiet um die Großstädte Johannesburg und Pretoria, weil die Polizei den Plünderern zahlenmäßig unterlegen war.

Begonnen hatten die Krawalle als Proteste gegen die Inhaftierung des aus KwaZulu-Natal stammenden Ex-Präsidenten Jacob Zuma. Der musste vor einer Woche eine 15 Monate lange Haftstrafe wegen Missachtung der Justiz antreten. Die Proteste entwickelten sich dann aber innerhalb kurzer Zeit zu großflächigen Ausschreitungen.

(APA/dpa)

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