Coronavirus

Mehr als 300 Neuinfektionen - Erstimpfungen gehen stark zurück

APA/ROBERT JAEGER
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Ein Todesfall wurde in den letzten 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die Hospitalisierungen sind jedoch rückläufig. Die meisten Neuinfektionen meldete Wien.

Am Donnerstag sind in Österreich wieder mehr als 300 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet worden. Der nunmehrige Anstieg rief auch die Bundesregierung auf den Plan, am Vormittag lief dazu eine Sitzung der Corona-Task-Force im Bundeskanzleramt. Dabei werden weitere Maßnahmen besprochen. Einen leichten Rückgang gab es unterdessen bei Spitalspatienten, in Krankenhäusern mussten am Donnerstag um fünf weniger als am Mittwoch behandelt werden.

In den vergangenen 24 Stunden kamen österreichweit 306 Neuinfektionen hinzu. Seit dem Vortag wurde außerdem ein weiterer Todesfall gemeldet, seit Pandemiebeginn sind österreichweit 10.727 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Die meisten Neuinfektionen seit Mittwoch wurden mit 114 in Wien registriert. In Niederösterreich kamen 44 weitere Infizierte hinzu, in Oberösterreich 40, in Kärnten 25, in der Steiermark 24 und in Salzburg 23. Tirol meldete 17 neue Fälle, Vorarlberg 16 und das Burgenland drei.

Das Gesundheitsministerium tritt für eine Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ein, um die derzeit schnell steigenden Infektionszahlen wieder in den Griff zu bekommen. Eine Taskforce trat am Donnerstag zusammen, um die möglichen Verschärfungen zu beratschlagen.

Mehr Infektionen als vor einem Jahr

Vor exakt einem Jahr - am 15. Juli 2020 - hat es in Österreich übrigens 133 Neuinfektionen gegeben. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag damals bei 7,2, nunmehr ist sie doppelt so hoch. In Spitälern mussten vor einem Jahr 96 Patienten betreut werden, zehn davon lagen auf Intensivstationen. Ein Monat später waren es 303 Neuinfektionen, am 15. August 2020 lag die Sieben-Tages-Inzidenz bei 14,1. Und Mitte September - am 15. September wurden dann bereits 764 Neuinfektionen gemeldet.

Erstimpfungen gehen stark zurück

Die Zahl der Corona-Schutzimpfungen in Österreich geht stark zurück. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 5.081.027 Menschen bereits zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 56,9 Prozent der Bevölkerung. 43,4 Prozent der Österreicher sind bereits voll immunisiert. Für Mittwoch hat das Gesundheitsministerium aber nur 73.648 neue Impfungen gemeldet - ein Rückgang um 20.000 gegenüber der Vorwoche und fast halb so viel wie am 2. Juni, dem bisher stärksten Tag der Impfkampagne. Damals wurden an einem Tag mehr als 143.000 Menschen geimpft. Besonders deutlich ist der Rückgang bei den Erstimpfungen: binnen sieben Tagen gab durchschnittlich nur knapp 17.000 "Erststiche" pro Tag.

Damit stagniert auch die Durchimpfung. Erst-Impfquoten von 80 Prozent und mehr werden bisher nur bei den über 65-Jährigen erreicht. Bei den jüngeren Altersgruppen sind erst zwischen 38 Prozent (bei den zwölf- bis 24-Jährigen) und 76 Prozent (bei den 55-bis 64-Jährigen) zumindest einmal geimpft. Bei letzteren gab es in der Vorwoche nur einen minimalen Anstieg um etwas über einen Prozentpunkt. Für über eine Million Kinder unter zwölf Jahren ist noch gar keinen Impfstoff zugelassen.

Zwar schwankt die Zahl der täglich durchgeführten Impfungen deutlich, weil am Wochenenden und an Montagen weniger geimpft wird. Durchschnittlich gab es in den letzten sieben Tagen aber nur noch 64.000 Impfungen pro Tag. Zum Vergleich: bis vor einer Woche lag der Durchschnitt noch deutlich über 80.000 Impfungen täglich und vereinzelt sogar über 90.000.

Der Rückgang ist zu einem Gutteil auf weniger Erstimpfungen zurückzuführen. In den vergangenen sieben Tagen gab es nur noch 16.846 Erststiche (inklusive dem Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson) und 47.000 Zweitimpfungen. Zum Vergleich: vor drei Wochen lag der Sieben-Tages-Schnitt noch bei knapp 32.000 Erstimpfungen und 51.000 Zweitstichen.

Regierung rief junge zur Impfung auf

Angesichts der mittlerweile wieder stark steigenden Infektionszahlen hat die Regierung daher zuletzt vor allem die jungen Menschen zur Impfung aufgerufen. Laut Zahlen der AGES gab es in der Vorwoche die meisten Neuansteckungen in der Altersgruppe zwischen 15 und 24, mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von fast 45 Infektionen pro 100.000 Einwohnern. Das ist drei mal so hoch wie im Durchschnitt (15 Infektionen pro 100.000 Einwohner). In dieser Altersgruppe sind erst 44 Prozent zumindest einmal geimpft, im Durchschnitt aller Altersgruppe sind 57 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner geimpft.

(APA)

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