Im neuen Historikerstreit über die Einzigartigkeit der Judenvernichtung verschärft sich der Ton – mit antisemitischen Duftmarken.
Es ist nämlich so: Die Deutschen haben ihre Vergangenheitsbewältigung zu einem „Katechismus“ erstarren lassen, der Kritik an Israel ebenso verbietet wie Vergleiche des Holocaust mit anderen Völkermorden. Das „heilige Trauma“ lassen sie von „Hohepriestern“ und „Inquisitoren“ bewachen, die in „Panik“ geraten, wenn der „sakrale Status besudelt“ wird.
Nämlich von den tapferen „Postcolonial Studies“-Forschern, die ihnen jetzt endlich erklären, dass ihre Erinnerungskultur „rassistisch“ sei,weil sie „Hierarchien des Leidens“, „Grade des Menschseins“ behauptet – sprich: weil es in ihr mehr um Juden als um Schwarze geht. Dabei sei es doch „pervers“, die Wurzel der Nazi-Gräuel woanders zu suchen als im Kolonialismus. Das Dogma beruhe auf „völkischen Annahmen“ und der „Fetischisierung der europäischen Zivilisation“ gegenüber vermeintlichen „Barbaren“. Das sitzt.