Die Bilanz

Die EZB und ihre neue Schwundgeld-Strategie

Deutschland - Frankfurt am Main - Willy Brandt Platz - 27.03.2020 / in Zeiten von Corona / Impressionen aus Frankfurt /
Deutschland - Frankfurt am Main - Willy Brandt Platz - 27.03.2020 / in Zeiten von Corona / Impressionen aus Frankfurt /imago images/Marcel Lorenz
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Wie die EZB mit ihrer neuen Inflations-Strategie bei anhaltendem Nullzins reformfaule Staaten belohnt, aus dem Euro „Schwundgeld“ macht und die den Sparern de facto auferlegte „Vermögensteuer für Arme“ perpetuiert.

Das neue Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) klingt wenig spektakulär: Statt „nahe, aber unter zwei Prozent“ strebt die Notenbank jetzt eine Teuerung von zwei Prozent an. Im Schnitt, denn die Notenbanker konzedieren, dass die Preise „vorübergehend“ durchaus stärker galoppieren dürfen, ohne dass man deshalb gleich die Zinswaffe auspacken werde.

Klingt, wie gesagt, wenig spektakulär, hat es aber in sich: Es bedeutet, dass die Priorität auch nach der Krise auf bedingungslose Durchfinanzierung von reformfaulen Euro-Ländern – eine Kategorisierung, die derzeit eigentlich auf alle zutrifft – liegt. Finanziert durch eine Art versteckte Vermögensteuer für Kleine in Form von stark negativen Realerträgen auf Sparguthaben. Der Euro wird damit zu einer Art „Schwundgeld“, wie das der Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Instituts, Thomas Mayer, neulich in der „Welt“ ausgedrückt hat. Der Kern der Geldpolitik der EZB sei es damit, die Funktion von Geld als Wertaufbewahrungsmittel deutlich zu schwächen, so Mayer.

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