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Spanisches Delta

Corona-Modelle und griechische Buchstaben
Corona-Modelle und griechische Buchstaben (c) imago images/Steinach (Sascha Steinach via www.imago-images.de)
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Die Spanische Grippe ist eigentlich der große Verlierer des vergangenen Pandemie-Jahrhunderts.

Der indischen Regierung, mit der Zulassung von religiösen Massenevents maßgeblich für die Ausbreitung der indischen Variante – pardon, der Delta-Variante – verantwortlich, ist es binnen kürzester Zeit gelungen, die indische Variante in Delta-Variante umzubenennen. Beim „chinesischen Virus“ hat es gereicht, dass es Donald Trump einmal in den Mund nahm – und schon war es erledigt. Es hieß dann Wildtyp. „Ischgl-Variante“ war kurz in Diskussion, das traute man sich dann aber wegen Günther Platter nicht. Die britische Variante hielt sich zwar etwas länger, wahrscheinlich, um Boris Johnson zu ärgern, sie ist heute aber auch nur noch unter Alpha bekannt.
Nur die Spanische Grippe heißt noch immer Spanische Grippe. Obwohl, wie die Virologen unter uns längst wissen, diese in Spanien weder Ausgang noch größere Verbreitung als anderswo hatte. Die spanischen Zeitungen waren einfach so frei, darüber zu berichten. Spaniens Regierung sollte nun also überlegen, ein Ansuchen an die WHO zu stellen – dort sind sicher noch Kapazitäten frei, sich auch damit auseinanderzusetzen –, um ihre Grippe umzubenennen. Das einzige Problem dabei könnte sein, dass die Buchstaben vor Alpha bereits aus sind.

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