Fußball

Der violette Weg der Jugend

Manfred Schmid kennt die Austria bestens. Nun ist er als Trainer zurück.
Manfred Schmid kennt die Austria bestens. Nun ist er als Trainer zurück. APA/HELMUT FOHRINGER
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Alles neu ist das Motto der Wiener Austria für die neue Saison. Neo-Trainer Manfred Schmid appelliert ob des massiven Kaderumbruchs auch an die Geduld der Fans. Auf dem Transfermarkt sind nur noch kleine Schritte möglich.

Wien. Neue Saison, neues Glück bei Austria Wien. Mit Manfred Schmid (Trainer) und Manuel Ortlechner (Sportdirektor) lenken neue Entscheidungsträger die Geschicke, der „große wirtschaftliche Rucksack“ (Neo-Vorstand Gerhard Krisch) bleibt ihnen als Begleiter aus der Vergangenheit. Auch deshalb ist der Weg der Jugend die erklärte Devise. Am Samstag (11 Uhr, live ORF Sport+) erfolgt in der ersten Cuprunde bei Regionalligist Spittal/Drau der erste Formtest, am Donnerstag geht es in der Qualifikation für die neue Conference League gegen Breidablik (ISL).

„Ich kenne die Austria und weiß, was mich hier erwartet“, sagte Schmid. Als Aktiver wurde er mit dem Klub dreimal Meister und zweimal Cupsieger, später kehrte er als Co-Trainer Peter Stögers an den Verteilerkreis zurück und feierte 2013 den Titelgewinn. Nach gemeinsamen Engagements bei Köln und Dortmund trennten sich 2019 die Wege. Nun ist Schmid zurück bei Violett, stellt sich laut eigener Aussage der „schwierigsten Ausgangssituation der Vereinsgeschichte“. „Man müsse sich womöglich auf „Scheiß-Jahre“ einstellen. „Die Betonung liegt auf könnte. Es kann aber auch sein, dass wir überraschen“, meinte der 50-Jährige.

Der Umbruch ist auch im Kader sichtbar: Neun Spieler, darunter Arrivierte wie Michael Madl, Christoph Schösswendter oder Christoph Monschein sind gegangen, die Neuzugänge (Marvin Martins, Manfred Fischer, Filip Antovski) sind keine klingenden. Gerade einmal 23 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Mannschaft. „Dieser Weg kann steinig sein. Aber wir haben uns darauf geeinigt, dass wir diesen Neufang machen wollen“, so Schmid.

Glückliches Händchen gefragt

Vor allem in der Verteidigung soll noch nachgerüstet werden, teurere Einkäufe kann sich die Austria aber nicht leisten. Geld könnten die Verkäufe von Flügelspieler Patrick Wimmer und Torhüter Patrick Pentz, deren Verträge im Sommer auslaufen, einbringen, Sportdirektor Ortlechner wird sich auf dem Transfermarkt behaupten müssen. Inwiefern der strategische Partner Insignia Abhilfe schaffen kann, ist unklar. Das Lifestyle-Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge gute Kontakte zu Chelsea oder der AS Roma. Zumindest nach außen hin plant die Austria nicht damit. Schmid sagt: „Ich gebe meine Wunschvorstellungen ab. Was sich dann realisieren lässt, muss man abwarten.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.07.2021)

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