DACA

US-Gericht stoppt Schutzprogramm für "Dreamer", Biden hält daran fest

Obamas Nachfolger Donald Trump hatte ab 2017 versucht, die DACA-Regelung abzuschaffen. Am Bild: Junge Menschen gingen damals in New York für eine Beibehaltung des Programms auf die Straße.
Obamas Nachfolger Donald Trump hatte ab 2017 versucht, die DACA-Regelung abzuschaffen. Am Bild: Junge Menschen gingen damals in New York für eine Beibehaltung des Programms auf die Straße.(c) REUTERS (STEPHANIE KEITH)
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Ein Gericht im US-Staat Texas hatte das vom früheren US-Präsidenten Obama entworfene Schutzprogramm für Einwandererkinder, DACA, gestoppt. Präsident Biden will gegen die Entscheidung in Berufung gehen.

In den USA bahnt sich ein juristisches Ringen um das Schicksal von jungen Einwanderern ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht an. Ein Gericht im US-Staat Texas stoppte am Samstag das vom früheren US-Präsidenten Barack Obama entworfene Schutzprogramm für Einwandererkinder, DACA. Präsident Joe Biden kündigte an, gegen die Entscheidung aus Houston in Berufung zu gehen.

Obama hatte den sogenannten „Dreamern" (Träumern) mit seinem Dekret von 2012 eine begrenzte Aufenthalts- sowie eine Arbeitserlaubnis, jedoch kein Einbürgerungsrecht zugestanden. Rund 700.000 minderjährige Migranten wurden dank dieser Verordnung (Deferred Action for Childhood Arrivals/DACA) vor einer Abschiebung aus den USA geschützt.

Richter Andrew Hanen vom Bezirksgericht in Houston beschied nun, Obama habe seine Befugnisse überschritten, als er das Programm damals per Dekret einführte. Die US-Regierung dürfe Menschen nicht länger in das DACA-Programm aufnehmen. Das Urteil soll aber keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Status von Menschen haben, die bereits in das Programm aufgenommen wurden.

Entscheidung für Biden „zutiefst enttäuschend"

Biden bezeichnete die Entscheidung als "zutiefst enttäuschend". Das Justizministerium werde Berufung einlegen. "Nur der Kongress kann eine dauerhafte Lösung durch die Gewährung eines Weges zur Staatsbürgerschaft für 'Dreamer' gewährleisten", erklärte der Präsident.

Obamas Nachfolger Donald Trump hatte ab 2017 versucht, die DACA-Regelung abzuschaffen. Doch nach einem ersten langen Rechtsstreit urteilte der Oberste US-Gerichtshof im Juni 2020 in einer knappen Entscheidung, dass Trumps Regierung keine ausreichende Begründung dafür geliefert hatte. Im Dezember wurde das Programm daraufhin wieder in Kraft gesetzt.

Seit seinem Amtsantritt im Jänner versucht Trumps Nachfolger Biden wiederum, das Programm zu stärken und eine Einwanderungsreform anzustoßen. Die Demokraten im Kongress drängen auf eine Gesetzgebung, die den Status von Einwandererkindern dauerhaft regelt.

Bisher konnten Menschen, die vor ihrem 16. Lebensjahr in die USA gekommen waren, gemäß der DACA-Regelung Schutz vor Abschiebung beantragen. Antragsteller müssen in die Schule gehen, einen Highschool- oder gleichwertigen Abschluss erlangt haben oder ehrenhaft aus dem Militär entlassen worden sein und außerdem ein sauberes Strafregister vorweisen.

(APA/AFP)

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