In einem in den sozialen Medien verbreitenden Video verspricht der deutsche Präsident Steinmeier den Betroffenen in der Katastrophenregion Hilfe - den CDU-Kanzlerkandidaten sieht man lachend im Hintergrund. „Dies war unpassend“, räumte er ein.
Ein lachender Ministerpräsident Armin Laschet beim Besuch im vom Unwetter heimgesuchten Nordrhein-Westfalen hat empörte Reaktionen ausgelöst. "Ich bin wirklich sprachlos", so SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Samstag auf Twitter und verlinkte auf ein im Internet kursierendes Video. Darin lacht Laschet etwa eine halbe Minute im Hintergrund mit Umstehenden, während der deutsche Präsident Frank-Walter Steinmeier den Betroffenen in der Katastrophenregion Hilfe verspricht.
Wie der CDU-Kanzlerkandidat Laschet im Hintergrund "rumalbert", sei "ohne Anstand und empörend", sagte Klingbeil der "Bild am Sonntag" ("BamS"). "In Krisenzeiten zeigt sich der Charakter, heißt es. Wer ohne Gespür in solch schwierigen Situationen herumfeixt, der disqualifiziert sich selbst", betonte der SPD-Generalsekretär.

Laschet: „Es tut mir leid"
Laschet entschuldigte sich am Abend auf Twitter: "Uns liegt das Schicksal der Betroffenen am Herzen, von dem wir in vielen Gesprächen gehört haben", schrieb der Kanzlerkandidat der Union. "Umso mehr bedauere ich den Eindruck, der durch eine Gesprächssituation entstanden ist. Dies war unpassend und es tut mir leid."
Kritik an Laschets Verhalten kam auch von der FDP. Bundestags-Fraktionsvize Michael Theurer sagte der "BamS": "Rheinische Frohnatur in Ehren", doch werde es dem Ernst der Lage nicht gerecht, "herumzualbern", während der Bundespräsident der Opfer gedenke.
Steinmeier und Laschet hatten sich bei einem gemeinsamen Besuch in Erftstadt ein Bild von der Lage gemacht. In dem Ort hatte die über die Ufer getretene Erft zahlreiche Häuser unterspült und zum Einsturz gebracht. Auch stürzten dort durch Erdrutsche mehrere Häuser und Teile einer historischen Burg ein.
Am heutigen Sonntag will auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die am schwersten getroffenen Gebiete in der Eifel besuchen.
(APA/AFP)